Die leichte Wanderung beginnt bei dem Refugi Son Amer. Die Herberge in der Nähe des Klosters Lluc ist eine der fünf bisher eröffneten Herbergen auf dem Langwanderweg GR 221, der Ruta de la Pedra en Sec (Trockenmauerroute). Die Wanderhütte wurde im Frühjahr 2007 nach jahrelangen Bauarbeiten eingeweiht. Bei der Besichtigung von Son Amer kann man nachvollziehen, warum der Inselrat von Mallorca bei der aufwendigen Restaurierung des ehemaligen, fast 800 Jahre alten Landguts rund 1,8 Millionen Euro ausgegeben hat.

So wurden sämtliche Mauern der Gebäudefassaden grundlegend erneuert und zwei großzügig angelegte Terrassen, eine davon mit einem Grillofen, errichtet. Aber auch dem Informationsbedürfnis der Wanderer wurde Rechnung getragen. In einer Sitzecke neben der Rezeption befindet sich eine kleine Bibliothek mit Büchern und Bildbänden über die Flora und Fauna in der Serra de Tramuntana.

Unbedingt lohnenswert ist ein Besuch des Centre d’ Interpretació del Senderisme. In der Ausstellung wird auf großformatigen Fotos der Darstellung der Tätigkeit der margers breiten Raum gewidmet. Schrifttafeln erläutern zudem die Arbeit dieser Steinmetze und weisen darauf hin, dass die Handwerker nicht nur Wege der Ruta de la Pedra en Sec bepflastert oder ausgebessert und Trockensteinmauern errichtet haben, sondern entlang der Wanderroute ebenfalls Mühlen, Brunnen, Kalk-öfen und Brücken restauriert haben.

Auch über die Anfänge des Wanderns auf der Insel wird informiert. So erfährt der Besucher, dass die erste organisierte Wandergruppe Mallorcas 1895 als Societat Excursionista gegründet worden ist. Absoluten Seltenheitswert hat in der Ausstellung ein Foto aus dem Jahr 1949, das mallorquinische Wanderer auf dem Gipfel des Puig Major neben der damals noch vorhandenen Gipfelsäule zeigt. Bekanntlich ist Mallorcas höchster Berg seit den 1950er Jahren für Wanderer gesperrt, weil auf dem fast 1.500 Meter hohen Gipfel eine militärische Radarstation errichtet worden ist.

Nach der Besichtigung vom Refugi Son Amer kann also die Wanderung beginnen. Dazu folgt man beim Parkplatz dem Schild „GR 221 Pollença“, das rechts auf einen breiten Weg verweist, der dann nach etwa 250 Metern auf die Landstraße Ma-10 führt. Diese wird gequert und dann auf einem Pfad parallel zur Straße wenig später ein Tor mit einer Leiter erreicht (Schild Binifaldó, Pollença). Hinter dem Holztor überquert man eine kleine Brücke, wendet sich nach halblinks (Holzpfostenpfeil) und gelangt kurz darauf zu einer Begrenzungsmauer mit einem Durchlass.

Weiter geht es auf einer breiten Piste (Pfeilmarkierung), die sich in steilen Kehren nach oben windet. Nach einigen Minuten zweigt man bei einer Gabelung (Steinpyramide, Holzpfostenpfeil) links auf einen Trampelpfad ab und gelangt zu der Ermita de Son Amer, die auch von den margers restauriert worden ist.

Von der Kapelle wird dann nach 200 Metern wieder die breite Piste erreicht. Rechts befindet sich (Beschilderung) der Brunnen Font de s’Ermita. Die Route verläuft jedoch links nun steil aufwärts bis zu einer Gabelung. Ein Schild („Mirador“) verweist dort auf einen linken Abzweig, der nach wenigen Minuten zu einem Steilabbruch führt. Von der Aussichtsplattform bietet sich ein herrlicher Ausblick auf das Meer bei der Cala de sa Calobra, den Puig Roig und den Puig de Massanella.

Danach begibt man sich wieder zurück zu der Gabelung, biegt dort links ab, nimmt wenig später einen rechten Abzweig (Steinpyramide, Holzpfostenpfeil) und gelangt kurz darauf zu dem Sattel Coll Pelat. Hier befindet sich eine Mauer, die auf einer Holzleiter überstiegen wird.

Die Route führt nun (Schilder „Binifaldó, Pollença“) auf einem Weg und später auf einem Pfad (Holzpfostenpfeile, Steinmännchen) durch den Kiefern- und Steineichenwald Bosc Gran bis zu einem Mauerdurchlass und bald darauf zu einer Hüttenruine. Von dort ist nach etwa einer Viertelstunde der Coll des Pedregaret erreicht, auf dem sich eine Mauer und eine Steintreppe befinden. Auf einer Fahrbahn gelangt man nach 15 Minuten (Beschilderung) zu der Possessió Binifaldó.

Bei den Gebäuden verweist ein Schild „Pollença“ rechts auf einen Karrenweg. Auf diesem gelangt man nach 300 Metern zu einer Gabelung, biegt hier bei zwei Mauerpfeilern links ab und wandert auf einer breiten Piste abwärts bis zu der kleinen Schutzhütte Refugi Coma de Binifaldó und von dort immer auf der Hauptpiste bis zur Landstraße Ma-10, bei der sich ein Tor und eine Leiter befinden. Die Fahrbahn ist zu queren und bei dem Picknickplatz Menut II bei einem Kinderspielplatz links auf einen breiten Weg abzubiegen.

Bald darauf beginnt auf einem Pfad, teils auch über kurze Felspassagen ein Abschnitt durch einen Steineichenwald mit skurrilen Felsformationen. Hier muss man sich unbedingt an die durchgängig mit gelben Farbklecksen versehene Route halten. Holzpfostenpfeile, später rote Punkte und Steinmännchen dienen zur weiteren Orientierung. Schließlich gelangt man zu dem Picknickplatz Es Pixarells, erreicht bald darauf eine Schutzhütte, wendet sich dort nach links, 300 Meter weiter bei einer Gabelung nach rechts (Steinmännchen, 10 Meter weiter rote Schrift „Lluc“ und Pfeil an Felsen), wandert dann hinauf zu einem Sattel und biegt hier bei einem Holzkasten, in dem Müll gesammelt wird, rechts ab. Ein steiniger Pfad führt nun hinab zu einer Holzbrücke und zu einem Fußballfeld, das längs gequert wird. Einige Meter weiter erreicht man dann die Zufahrtsstraße zum Kloster Lluc und eine Viertelstunde später (Beschilderung, Holzpfostenpfeile) das Refugi Son Amer.

Information

Wegstrecke: 9 km (Rundweg)

Nettogehzeit: 3 Stunden

Höhenunterschied: 200 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-13 nach Inca, dort auf der Ma-2130 Richtung Kloster Lluc und auf der Ma-10 Richtung Pollença bis zur Einfahrt (Schild) und zum Parkplatz vom Refugi Son Amer.

Tourencharakter: Leichte Wanderung auf Waldwegen und Pfaden. Beim Abschnitt vom Picknickplatz Menut II zum Kloster Lluc ist gutes Orientierungsvermögen notwendig.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Cafeteria im Refugi Son Amer.

Infos für Übernachtung unter Tel. und Fax: 971-51 71 09.