Die anspruchsvolle Tour beginnt am Ende des Parkplatzes des Klosters Lluc. Dort biegt bei dem Schild „Voltes d´en Galileu, Font des Prat, GR 221" eine Piste ab. Die Route verläuft leicht ansteigend, wobei Holzpfostenpfeile und Beschilderungen die Richtung zeigen. Nach 25 Minuten ist die Landstrasse Ma-10 erreicht. Man überquert sie, biegt links (Schild) und gleich rechts (Holzpfostenpfeil) ab.

Ein breiter Weg windet sich nun in einigen Serpentinen nach oben. Nach etwa einer Viertelstunde wird bei einem Holzpfostenpfeil rechts abgebogen, kurz darauf bei einer Mauer ein Tor passiert und 100 Meter weiter links (Holzpfosten) auf eine Forstpiste abgebogen.

Schließlich gelangt man zu einem Köhlerplatz, nimmt dort den linken (Steinmännchen) Abzweig und wandert auf einem steil ansteigenden Waldweg bis zu einer Lichtung weiter. Dort beginnt der gepflasterte Camí dels Nevaters. Doch zunächst sollte man an dieser Stelle nach rechts blicken: 20 Meter entfernt befindet sich das 820 Meter hoch gelegene Schneehaus Casa de Neu de Son Massip.

Der Camí dels Nevaters, der Schneesammlerweg, ist Bestandteil der Ruta de Pedra en Sec (Weg der Trockensteinmauern). Er wurde von den margers im Auftrag des Inselrats von Mallorca restauriert. Die Steinmetze haben die Piste auf fast allen Abschnitten gepflastert, mit Stützmauern versehen und zahllose Stufen angelegt. Hier kann man die einfache, aber sehr effektive Baumethode der Steinmetze sehr gut sehen: Die Mauern erreichen ihr festes Gefüge und ihren Halt, indem mit Spitzhacke und Hammereisen zurechtgehauene Steine senkrecht und waagerecht gestellt und die entstandenen Lücken mit kleineren Steinen gefüllt worden sind. Der Schneesammlerweg, der auch Voltes d´en Galileu genannt wird, schraubt sich in sehr engen und sehr steilen Kehren aufwärts und endet bei einem Sattel, hinter dem eine Hochebene beginnt. Von hier bietet sich ein imposanter Fernblick auf das Meer bei dem Tausender Puig Roig und auf den Puig Tomir.

Auf dem Hochplateau wird auf einem Pfad bald darauf eine Gabelung erreicht. Dort verweist ein Schild zu dem Schneehaus „Casa de Neu d´en Galileu", das nach 200 Metern erreicht ist. Neben der Hausruine befindet eine riesige Schneegrube und ein bei Mallorquinern sehr beliebter Picknickplatz. Bevor sich der Wanderer auf den Weiterweg macht, sollte er sich über die weitere Route einen Überblick verschaffen. Steht man zwischen Hausruine und Schneeloch, sind geradeaus eine rund 200 Meter entfernt liegende Felswand und ein Felsdurchbruch zu sehen. Diese sind das nächste Etappenziel.

Direkt an der linken Seite der Schneegrube beginnt ein Trampelpfad, der geradeaus zunächst zu einem kleinen Platz mit einer Steinpyramide und danach zur besagten Felswand und zu dem Felsdurchbruch führt. Auch hier sind Steinmännchen vorzufinden. Anschließend steigt man über Gestein wenige Meter nach oben und erreicht dann eine weitere, großflächige Hochebene.

Dieses Plateau, das Vall de s´Mola, wird nun in einer Viertelstunde längs gequert. Diese Passage sollte langsam und konzentriert bewältigt werden, weil das Terrain aus Karstgestein von kleineren Spalten übersät ist. Weithin sichtbare Steinmännchen zeigen aber die beste Route bis zu einer hohen Steinpyramide. An dieser Stelle lohnt sich rechts ein kurzer Abstecher wiederum auf Karstfelsen bis zu einer Abbruchkante. Von hier ist ein spektakulärer Rundblick zu genießen: Links im Hintergrund erheben sich der Puig de Massanella und die Serra des Teixos, Richtung Südwesten sind der Stausee Cúber und die Serra de sa Rateta auszumachen. Gewaltig ragen die Steilwände des Penyal Migdia, des Puig Major und des Morro d´en Pelut empor. Tief unten sind die Serpentinenstraße nach Sa Calobra und das Meer auszumachen. Anschließend begibt man sich wieder zurück zu der Steinpyramide, steigt hier halblinks (Steinmännchen) durch eine kleine Senke zu einer Abbruchkante ab und von dort links auf einem felsigen Hang rund 50 Meter bis zur Bergkuppe Sa Moleta auf. Von hier verläuft die Route auf dem lang gestreckten Bergrücken s´Mola über Fels (weithin sichtbare Steinmännchen) weiter in Richtung Nordosten. Nach gut 20 Minuten wird eine Stelle mit einem Steinhaufen erreicht, von der rechts unten das Schneeloch Coll des Telègraf Oeste (West), das an seinen Mauern zu erkennen ist, zu sehen ist. Dorthin wird über Karstgestein problemlos in 15 Minuten abgestiegen (vereinzelt Steinmännchen).

Vom Schneehaus begibt man sich links zu einem 150 Meter entfernten Schild („Coll de ses Cases de sa Neu, Font des Prat"), biegt dort rechts ab und erreicht auf einem markierten Pfad nach einem viertelstündigen Steilaufstieg den Coll des Prat, auf dem sich eine lange Mauer befindet, und biegt dort links ab. Auf einer breiten Piste beginnt dann – vorbei an den Schneehäusern Cases de Comafreda – auf einer breiten Piste der Abstieg (regelmäßig Steinmännchen). Nach rund einer Stunde wird die Quelle Font de s´Hort mit ihrem Wasserbecken erreicht und kurz darauf bei einer Gabelung links (Steinmännchen) auf einen breiten Weg abgebogen, der bei dem Landgut Comafreda zu einem Mauerdurchlass führt. Dort ist geradeaus auf einer Waldpiste bald ein Tor erreicht, bei dem ein Angestellter von Comafreda eine Mautgebühr von vier Euro kassiert. Danach wandert man bis zu einer Wegteilung, biegt dort links (rechts geht es nach Caimari) ab und gelangt bald auf die Straße Ma-2130, kurz danach zum Coll de sa Batalla und von dort nach wenigen Metern zu der Ma-10. Ein Schild „Lluc" weist darauf hin, dass nun bis zum Kloster Lluc noch 25 Minuten zu wandern sind.

Information

Wegstrecke: 15 km (Rundtour)

Nettogehzeit: 5 Stunden

Höhenunterschied: 610 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-13 bis Inca, dort auf der Ma-2130 und der Ma-10 zum Kloster Lluc (Beschilderung). Wer mit dem Bus L 330 oder L 332 von Inca nach Lluc fährt, hat den Vorteil, dass er vom Coll de sa Batalla wieder mit dem Bus zurück nach Inca fahren kann. Dem Wanderer bleibt somit der 25-minütige Fußmarsch auf Asphalt vom Coll de sa Batalla nach Lluc erspart. Auskunft zu Abfahrtszeiten unter Tel.: 971-17 77 77, http://tib.caib.es

Tourencharakter: Anspruchsvolle Wanderung auf breiten Wegen, steinigen Pfaden, über spitzes Karstgestein. Bei zwei Steilanstiegen ist gute Kondition erforderlich. Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Bars in Lluc oder am Coll de sa Batalla.