Die leichte Tour beginnt am Ortsausgang von Deià. Dort biegt von der Straße Ma-10 links eine schmale Fahrbahn ab. Kurz darauf wird ein Tor auf einer Holzleiter überstiegen. Dahinter verläuft ein Karrenweg (Holzpfostenpfeile) in einigen Kurven abwärts. Beim Abstieg kann man aus dieser Perspektive und abseits des Straßenverkehrs erkennen, warum Deià von seinem pittoresken Charme nichts eingebüßt hat.

Der Wanderer blickt auf die zauberhaften Häuschen der Unterstadt, die von Efeu und Weinreben umrankt sind. Gemüse- und Obstgärten grenzen an das von hohem Schilf, prächtigen Farnen, Palmen, Zedern, Bougainvillea und Feigenbäumen gesäumte Bachbett des Torrent Major.

Traumhaft dann auch der Blick auf den Puig Deià mit der Pfarrkirche Sant Joan Baptista, die Oberstadt mit ihren Häusern, die an den steilen Hängen ganz eng aneinander gebaut worden sind. Überragt wird das Bergdorf von der Gebirgskette Serra des Boixos mit ihren gewaltigen Felswänden, tief eingekerbten Steilhängen und langen Geröllzungen.

Auf dem Karrenweg wird dann die Straße, die zur Bucht Cala Deià führt, erreicht. Hier befindet sich ein weiteres Tor mit einer Leiter. Man quert die Fahrbahn und gelangt dann auf einem teils gepflasterten Weg (Holzpfostenpfeile) schließlich zu einer Holzbrücke und biegt ihr gegenüber rechts ab (Schild „GR 221, Sóller“). Hinter einem Zaun (Leiter) beginnt ein Trampelpfad, der sich in einigen engen Kehren nach oben windet. Steinmännchen zeigen dabei die Richtung.

Auf einem breiten Flurweg wird dann nach einigen Minuten das Landgut Son Bujosa erreicht. Die Possessió wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Links von dem Hauptgebäude fällt eine rund 15 Meter hohe, einzeln stehende Echte Dattelpalme auf. Von Son Bujosa führt die Route zunächst auf einem asphaltierten Flur- und später auf einem Karrenweg bis zur Straße Ma-10. Hier wird links (Schild „Sóller“) abgebogen.

Jetzt muss man leider rund 700 Meter auf der viel befahrenen Landstraße bis kurz vor Kilometerstein 60,2 gehen. Dort biegt bei dem Haus Es Roquissá rechts ein gestufter Weg ab (Schild „Sóller, Camí de Castelló“).

Der Höhenweg ist nach der Alquería de Castelló benannt. Diese Dorfgemeinschaft entstand nach der christlichen Eroberung Mallorcas durch König Jaume I. im Jahr 1229 und wurde aus den Landgütern Ca’n Prohom, Son Micó, Ca’n Carabasseta, la Heretat und Ca’s Xorc gebildet. Die possessions, die schon von den Mauren während ihrer Herrschaft auf Mallorca von 902 bis 1229 errichtet worden waren, liegen alle auf dem Gemeindegebiet von Sóller. Sie zählten jahrhundertelang zu den ertragreichsten Gutshöfen der Insel. Der Camí de Castelló war und ist heute noch der Verbindungsweg zwischen den Landgütern.

Auf dem gestuften Weg gelangt man auf eine schmale Straße, die sich in einigen Serpentinen sehr steil nach oben windet. Wenig später wird bei einer Steinpyramide, einem Holzpfostenpfeil und roten Markierungen links auf einen Pfad abgebogen.

Dieser verläuft weiter aufwärts. Später sind dann auch ebene Streckenabschnitte vorzufinden. Von einigen Aussichtspunkten kann man den herrlichen Blick auf die Cala Deià und das Minidorf Llucalcari mit seiner wilden Küstenlandschaft genießen. Schließlich werden bei einem Sattel das renovierte Häuslein Es Collet, kurz darauf die Possessió Son Coll erreicht. Ein Schild „Posada del Rei Jaume I. - XIII.“ weist darauf hin, dass der Landsitz König Jaume I. einst als Herberge gedient hat.

Weiter geht es auf einem gepflasterten Weg abwärts. Kurz darauf folgt rechts ein Abzweig (Schild „Sóller“). Wenig später wird ein breiter Weg gequert. Ein Waldpfad führt dann (Holzpfostenpfeil, Steinmännchen) in ständigem Auf und Ab zu einem Sattel und einem kreisrunden Getreidedreschplatz. Von dieser Stelle eröffnet sich ein Rundblick von dem Meer bei Port de Sóller über den Puig de Bàlitx, das Küstengebirge Montcaire, den Puig Major, den Penyal des Migdia, die Gebirgskette Serra de Son Torrella, den Puig de l’Ofre bis hin zum steilen Fangzahn Cornador Gran.

Von dem Dreschplatz wandert man geradeaus (Beschilderung) bis zu den Landgütern Son Micó und Ca’n Prohom. Während Ca’n Prohom nicht zugänglich ist, steht die Tür von Son Micó weit offen. Hier kann der Wanderer rasten, frisch gepressten Orangensaft trinken und eine Kleinigkeit essen. Auf einem Pflasterweg wird kurz darauf das Oratori de Castelló erreicht. Die Kapelle ist seit vielen Jahren nur noch eine Ruine. Neben dem Kirchlein befindet sich ein Stein, aus dessen Inschrift zu entnehmen ist, dass die margers der Steinmetzschule des Inselrats von Mallorca im Jahr 1989 den Camí de Castelló restauriert haben.

Gegenüber vom Oratori verweist ein Schild „Sóller“ geradeaus auf einen Pfad, auf dem man kurz darauf zu einer Gabelung gelangt. Hier wird der Camí de Castelló verlassen, der in Richtung des Landhotels Ca’s Xorc rechts verläuft. Links liegt das herrschaftliche Anwesen la Heretat. Geradeaus signalisiert ein Schild „Sóller, Camí des Rost, 50 Min.“ den Abstieg nach Sóller. Der teils gepflasterte Weg windet sich in vielen steilen Kehren abwärts. Schließlich werden eine Fahrbahn mit den ersten Häusern von Sóller und bald darauf die Eisenwarenhandlung Ferreria Calafell erreicht. Von dort gelangt man auf der Carrer Costa d’en Llorenç zu einer Tankstelle an der Carretera Desviament und biegt dann - in Richtung Port de Sóller gehend - nach 100 Metern in die Carrer de Cetre ab, an der sich die Bushaltestelle an der Plaça d’Amèrica befindet.

Information

Wegstrecke: 8 km

Nettogehzeit: 2,5 Stunden

Höhenunterschied: 240 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-1110 nach Valldemossa und auf der Ma-10 nach Deià. Rückfahrt von Sóller nach Deià mit dem Bus L-210, Haltestelle an der Plaça d’Amèrica in der Carrer de Cetre. Abfahrtszeiten: Mo bis Sa 15.40, 17.40 Uhr, So, Feiertage: 14.40 und 18.40 Uhr.

Tourencharakter: Leichte Wanderung auf teils gepflasterten Pfaden und Wegen sowie Asphaltpisten. Nach Regenfällen ist der gepflasterte Camí des Rost sehr glatt. Entsprechend vorsichtig ist abzusteigen.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Landhotel Son Micó, Lokale in Sóller.