Zunächst begibt man sich von dem Nebengipfel der Mola de Planícia, auf dem eine kleine Hütte steht, wieder hinab zu dem Sattel mit der hohen Steinpyramide und biegt dort rechts auf einen Weg ab. Nach etwa 150 Metern wird bei einem Köhlerplatz der Scheitelpunkt einer Talsenke erreicht. Nun beginnt auf einem sehr steilen Pfad der Abstieg. Dabei zeigen regelmäßig vorhandene, weithin sichtbare Steinmännchen den sichersten Wegverlauf. Nachdem insgesamt fünf weitere Köhlerplätze passiert worden sind, wird nach rund 25 Minuten bei einer hohen Stein­pyramide ein breiter Weg erreicht.

Dort verläuft die Wanderroute rechts weiter. Doch zuvor sollte man auf dem Camí des Carro, Karrenweg, links abbiegen und den Wasserspeichern „Es Aljubets", die sich zwei Minuten entfernt befinden, einen Besuch abstatten. Die „Es Aljubets" sind 1882 nach einem fast schon künstlerisch anmutenden Entwurf errichtet worden. So wurden die beiden überdachten aljubs im Innern durch eine meterdicke Doppelwand aus Natursteinen miteinander verbunden. Die Außenwände sind von den margers, den Steinmetzen, in der Technik der Trockenbauweise errichtet worden. Auch bei der Gestaltung der beiden Eingänge zeigt sich die schöpferische Note des Baumeisters, indem er die eine Öffnung in rechteckiger Form, die andere in Rundbogenform errichten ließ. Die Speicher mit ihrer steinernen Ummantelung haben eine Länge von fast 14 Metern, eine Breite von 5 Metern und eine Höhe von bis zu 1,70 Metern. Sie dienten den Köhlern, Kalkbrennern und auch Hirten des Landguts Planícia einst zur Wasserversorgung.

Nach der Besichtigung begibt man sich zurück zu der Gabelung mit der Steinpyramide und wandert dort auf dem Karrenweg geradeaus weiter. In der Folge wird der Wanderer lange Zeit auf keine Steinmännchen oder andere Wegweiser stoßen. Es gilt hier nun die Faustregel, immer auf der eindeutig erkennbaren Hauptpiste zu bleiben und Abzweige zu ignorieren.

Der Camí des Carro führt auf einem kurzen Abschnitt zunächst nach oben und danach in steilen Kehren abwärts. Nach rund einer Viertelstunde ist dann ein Köhlerplatz mit einen großen Hüttenruine, einem gut erhaltenen Backofen und einem weiteren Wasserspeicher, dem „Aljub des Porxo", erreicht. Hier haben noch bis in die 1960er Jahre die carboners Holzkohle erzeugt.

Die erste urkundliche Erwähnung von Forstarbeiten in den Steineichenwäldern von Banyalbufar datiert aus dem Jahr 1323. In dieser Zeit wurde jedoch nur Brenn- oder Bauholz hergestellt. Der Köhlerberuf entstand dann erst viel später.

Die carboners unterhielten im Nutzwald des Landguts Planícia schließlich fast 300 Köhlermeiler und fabrizierten weitaus mehr Holzkohle als andere Holzbrenner in der Serra de Tramuntana. Höhepunkt der industriellen Erzeugung von Holzkohle auf Planícia war das Jahr 1936 mit einer Produktion von fast 6.500 Tonnen.

Weiter geht es von dem Köhlerplatz auf der breiten Forstpiste – vorbei an einem Kalkofen – in ständigem Auf und Ab. Man gelangt nach etwa zehn Minuten zu einer Stelle mit einer Lichtung, von der sich ein fantastischer Ausblick auf das Meer bei Estellencs, die Hochklippe Morro des Fabioler und den Tafelberg Mola de s´Esclop bietet. Tief unten liegen die Felder des Camp Gran mit seinen Ölbäumen. Die Erzeugung von Olivenöl war ein weiterer bedeutender Wirtschaftsfaktor auf der Possessió Planícia. So wurden nach guten Ernten bis zu 50.000 Liter Speiseöl pro Jahr produziert. Leider ist der Blick auf die Gebäude des Landguts durch die Bewaldung und den Berg Penyal des Migdia verstellt.

Die Route verläuft nun zunächst eben, danach kontinuierlich in steilen Kurven abwärts. Rund 40 Minuten nach dem Aussichtspunkt wird eine Gabelung erreicht, bei der ein Steinmännchen nach rechts verweist. Hier bleibt man jedoch weiterhin auf dem Hauptweg und ignoriert nach 200 Metern einen weiteren Abzweig nach rechts und ebenso nach 300 Metern bei einem Steinmännchen die nächste rechte Abzweigung.

Von dieser Wegteilung gelangt man dann wenig später zu einem Mauerdurchlass (roter Pfeil) und kurz darauf zu einer breiten Fahrbahn, bei der rechts abzubiegen ist. Vorbei an dem Eingangstor der Villa „Vila Marchanda" sind dann bald die ungemein idyllisch gelegenen Häuser Cases de s´ Arboçar erreicht, die im 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts zu der Possessió Planícia gehört haben.

Weiter geht es geradeaus auf dem Fahrweg, wobei gleich links das Tor der Villa „Sargantana" (Eidechse) auffällt, bis zu einem grünen Eisentor, das tagsüber immer geöffnet ist. Aber auch eine 1,50 Meter hohe Mauer wäre bei Bedarf problemlos zu übersteigen. Die Piste steigt dann in einigen Kurven nochmals an, und man gelangt wenig später zu den Cases Son Sanutges, bei denen sich eine stillgelegte Gipsfabrik befindet, und kurz darauf auf den Camí des Correu. Links (Schild „GR-221, Banyalbufar") beginnt nun auf einer Asphaltpiste mit Traumblicken auf das Meer und die Terrassenlandschaft der steile Abstieg in die Gemeinde, deren Rathaus nach 25 Minuten erreicht ist. Am Balkon des Gebäudes hängt ein Transparent mit der Aufschrift „Planícia ja és de Mallorca, 17.02.2009" (Planícia gehört jetzt Mallorca). Die Bewohner Banyalbufars drücken damit aus, welch große Bedeutung die Possessió Planícia für sie hat.

Information

Wegstrecke: 7 km

Nettogehzeit: 2,5 Stunden

Höhenunterschied: 840 Meter

Rückfahrt von Banyalbufar zum Landgut Sa Granja bei Esporles mit dem Bus L 200 (Haltestelle beim Rathaus), Abfahrt: Mo - F: 17 und 19 Uhr, Sa, So, feiertags: 17.30, 19 Uhr.

Tourencharakter: mittelschwere Tour.

Ausrüstung: Wanderstiefel

Einkehr: Lokale in Banyalbufar