Die mittelschwere Wanderung beginnt in der Ortsmitte von Fornalutx in der Carrer de sa Font. Die Straße führt an der 1984 restaurierten städtischen Fischbörse Peixateria Municipal und hübschen Häusern aus Natursteinmauern vorbei. In kleinen Gärten stehen prächtige Bougainvilleen, Zitrusbäume, Palmen, Rosen, Jasmin, Prunkwinden und Hibiskus mit verschiedenfarbigen Blüten.

Man gelangt wenig später zu einer Brücke, der über den Torrent de Fornalutx führt. Der Sturzbach ist einst durch Erosion in der Talsenke Coma de n´Arbona entstanden. Der Torrent hat eine Ausdehnung von elf Quadratkilometern und ver-

einigt sich auf dem Gemeindegebiet von Sóller mit den Torrents Biniaraix und Major, um dann bei Port de Sóller ins Meer zu fließen.

Hinter der Brücke (Schild „Camí des Creuer, Biniaraix") verläuft eine gepflasterte Fahrbahn dann steil aufwärts. Nach fünf Minuten wird bei einem Holzpfostenpfeil und dem Schild „Biniaraix" rechts auf einen getreppten und gepflasterten Weg abgebogen. Dieser schraubt sich in Kehren durch eine Terrassenlandschaft mit Olivenbäumen steil nach oben, wobei man immer wieder einen imposanten Ausblick auf Fornalutx und Sóller hat.

Schließlich biegt man rechts (blauer Punkt) auf einen Flurweg ab, der leicht ansteigend verläuft. Nach einigen Minuten wird bei einem grünen Eisentor geradeaus (zwei Steinmännchen) auf einem getreppten Pfad weitergewandert und nach 100 Metern links auf eine schmale Fahrbahn abgebogen (rechts geht es nach Biniaraix).

Auf der Asphaltpiste ist dann nach rund 800 Metern das Tor der Finca Ca´n Pera erreicht. Für die Gehzeit von Fornalutx bis hierher sind rund 45 Minuten zu veranschlagen. Von dieser Stelle bietet sich ein famoser Ausblick auf die Südwände des Penyal des Migdia, die Coma de n´Arbona und den Gebirgszug Serra de Son Torrella mit seinen Hochzinnen Sa Regana und die schlanken Felsriffe des Penyal Xapat.

Weiter geht es rechts vor dem Tor (Steinmännchen, blauer Punkt) auf einem getreppten Pfad. Dieser führt ansteigend nach einigen Minuten zu der Quelle Na Martorella mit ihrem engen Stollen und nach weiteren zehn Minuten (blaue Punkte, Steinmännchen) zu einer kleinen Hütte. Dort gelangt man nun geradeaus auf einem Weg nach 100 Metern zu einem Trampelpfad, der sich dann auf einem kurzen Abschnitt parallel eines Zaunes in Kurven steil nach oben windet.

Dieser Steig ist ein uralter Transportweg, auf dem einst Getreide und Hülsenfrüchte aus dem über 900 Meter hoch gelegenen Tal ­Coma de Son Torrella, auf das man bei der Wanderung oben noch stoßen wird, befördert worden sind. Aber auch Schmuggler nutzten den Pfad, um ihre Schieberware vom Meer an der Cala Ferrera, die heute auch den Namen Port de Fornalutx trägt, über das Portell de sa Costa zum Landgut Cases de l´Ofre zu schleusen. Die oberhalb der Schlucht Torrent de Biniaraix gelegene Possessió war das Schmugglerzentrum in dieser Re­gion. Von hier aus wurden die Waren über Pässe in der Serra d´Alfàbia und auf anderen Verbindungswegen nach Palma gebracht.

Der Pfad führt also nach der Hütte und bei dem Zaun steil nach oben und knickt dann von der Einfriedung rechts ab. Bei dem dann folgenden Steilaufstieg zeigen durchgängig gesetzte Steinmännchen, blaue und rote Punkte den Routenverlauf. Dabei sind auch drei kleinere Geröllfelder zu passieren. Die anfangs in kürzeren Abständen vorhandenen Kurven werden während des Aufstiegs von Serpentinen abgelöst, die durch lange Geraden miteinander verbunden sind. Diese Streckenführung ist dem Umstand geschuldet, dass das Areal weiter oben von für Mensch und Maultier unpassierbaren Felswänden und Felsklötzen durchsetzt ist. Schließlich werden nach einem anstrengenden Aufstieg von rund eineinhalb Stunden (vom Abzweig bei der Finca Ca´n Pera gerechnet) eine Mauer mit Lücke und wenige Schritte weiter die nächste Mauerbresche, das Portell de sa Costa, erreicht.

Nun wandert man hinter dem Tor auf einem Pfad geradeaus weiter bis zu einer hohen Steinpyramide, die von weitem schon zu sehen ist. Hier kann der Wanderer dann einen beeindruckenden Blick auf das längste und höchstgelegene Bergtal auf Mallorca genießen. Das Pla de Serra de Son Torrella setzt sich im Norden hinter der Landstraße Ma-10 noch bis unterhalb der Tausendergipfel Puig Major und Puig de ses Vinyes fort und hat somit eine Länge von zwei Kilometern und eine durchschnittliche Breite von 150 Metern. Der südliche Teil des Gebirgstals wird links von der Tausenderkette Serra de Son Torrella, rechts von dem etwas niedrigeren Gebirgszug Serra de Cúber umrahmt. Auch die Fernsicht aus 900 Metern Höhe ist fantastisch und reicht nach Nordosten bis zur Serra des Teixos und den Puig de Massanella.

Von der Steinpyramide begibt man sich dann zu einer rund 50 Meter entfernt liegenden Begrenzungsmauer. Hier hat der Wanderer nun einen atemberaubenden Tiefblick auf die Talsenke Comellar des Verger und dahinter auf die Schluchtwände des Torrent de Biniaraix. Gegenüber ragt die massive Steilwand vom Puig Cornador Gran kerzengerade in den Himmel. Nach Südwesten schweift der Blick über das Teix-Massiv bis hin zum Puig de Galatzó.

Infos

Wegstrecke: 10 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: rund 4 Std.

Höhenunterschied: knapp 800 m

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-11 nach Sóller und auf der Ma-2121 nach Fornalutx. Ein gebührenfreier Parkplatz befindet sich am Ortsende in Fahrtrichtung Kloster Lluc neben dem Gesundheitszentrum

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf Asphaltpisten und steinigen Trampelpfaden. Der Steilaufstieg zum Portell de sa Costa erfordert bei einem Höhenunterschied von fast 800 Metern eine gute Kondition. Beim Abstieg nach Fornalutx ist absolute Trittsicherheit gefragt. Hinweis: Tour nur bei stabiler Hochdruckwetterlage machen

Ausrüstung: Wanderstiefel

Einkehr: Lokale in Fornalutx