immer Winzer oder Hotelier. Doch heute spürt man, wie gerne er beides verbindet – und darüber hinaus auch noch auf der Finca Son Dagueta für seine Gäste kocht. Längst haben sich seine ökologisch ausgebauten Weine, vertrieben unter dem Label Bodega Can Feliu, einen Namen gemacht. Und sein Agroturismo-Hotel, in Räumlichkeiten aus dem 18. Jahrhundert untergebracht, ist beliebt, nicht nur bei Einzelgästen, sondern auch bei kleinen Gruppen, die die Ruhe und Abgeschiedenheit schätzen, um beispielsweise Qui gong oder Yoga zu praktizieren. Feliu hält auf seinem elf Hektar großen Grundstück, das er mit seinem Bruder Javier zusammen geerbt hat, auch Pferde, Rinder, Schweine, Strauße und Hühner. Alles läuft nach biologisch-biodynamischen Grundsätzen ab. Die renommierte deutsche Biofirma Demeter hat ihm ihr Zertifikat verliehen.

Tag 1

Morgens: Ankunft in der Idylle. Die Hühner gackern zwischen den Weinreben, die Vögel zwitschern. Die großen Zimmer sind komfortabel her- und stilvoll eingerichtet, verfügen über mallorquinisches Mobiliar, TV, Heizung und moderne Bäder. Es gibt mehrere, mit Terrassen verbundene Häuser. Kleine Brunnen, viele Pflanzen und alte Gerätschaften zieren dekorativ Wege und Hausecken. Ein liebevoll zusammengestelltes Dossier informiert über Haus, Umgebung (Dienstag Markt in Porreres) und mögliche Aktivitäten.

Vormittags: Wir machen uns mit der Finca vertraut. Den Straußen könnte man ewig zuschauen, doch Achtung: sie sind pfeilschnell und können heftig picken.

Mittags: Während man am Pool sitzt, der von Felsbrocken eingerahmt ist, lässt sich das Obst genießen, das man sich zuvor an einem der vielen Orangen-, Zitronen-, Birnen-, Pflaumen-, Feigen- oder Apfelbäume gepflückt hat. In einem der zentralen Gebäude gibt es auch eine Küche, falls sich jemand etwas brutzeln möchte.

Nachmittags: Carlos Feliu macht seit 2003 mit viel Passion und Erfolg seinen eigenen Wein. Seine Gäste führt er gerne durch die Weinfelder, die Tanklager, das Labor, erläutert das Weinmachen und begleitet sie in die casa señorial, dem zur Finca gehörenden Stadthaus in Porreres. Dort lagern die Weinfässer. Eine Verkostung ist für Gäste des Hauses kostenfrei (andere Besucher zahlen 10 Euro). Wer mehr wissen will, kann beim Weinmachen zuschauen oder bei der Weinlese mithelfen. Feliu bietet sogar an, personalisiserte Weine zu keltern (für rund 2.000-2.500 Euro das Fass, entspricht etwa 300 Flaschen). Rund 70 Prozent seiner Produktion entfallen schon auf diese Variante.

Abends: Der Chef kocht selbst, das läst er sich nicht nehmen. Er kocht mallorquinische Klassiker, wie tumbet oder gefüllte Auberginen, mal gibt es aber auch eine „Symphonie von Tortillas mit allen möglichen Zutaten". Im Sommer wird zumeist der Grill angeworfen. Für´s Abendessen (20 Euro inkl. Getränke) kann man sich morgens anmelden. „Wir sind hier so weit von städtischer Beleuchtung entfernt, dass der Himmel sternenklar leuchtet." Ist es zu kalt für Terrassenabende, dann lockt der Kamin im Haupthaus.

Tag 2

Morgens: Frühstückszeit ist von 9 bis 10.30 Uhr, aber auf Son Dagueta ist man flexibel. Das üppige Buffet hält vorzugsweise biologische Produkte aus eigener Erzeugung und Schlachtung (wie Sobrassada) bereit.

Vormittags: Man kann sich vom Wanderführer über Fahrrad, Kajak, Yacht, Ausritt, Golf-Greenfee, Massage bis hin zum Ballonfahren alles organisieren lassen – der Gastgeber verfügt über gute Kontakte und Partner. Und falls noch kein Folgegast einchecken will, kann man sich mit dem Abschied noch Zeit lassen. Ansonsten wird das Gepäck verwahrt.

Nachmittags: Ein letzter Blick über die grüne Landschaft und die Weinberge – dann geht es wieder zurück in den Alltag. Natürlich mit einer Flasche Biowein im Gepäck.