Wahrscheinlich waren die ersten Besitzer des Landguts Casal de Santa Eulàlia Araber, denn einige Reste maurischer Architektur und deren Bewässerungstechnik sind nachweisbar. Es folgten Unterstützer von König Jaume I. bei seiner Eroberung von Mallorca im Jahr 1229 – solche Landgüter wurden damals als Dank vergeben.

Die ersten offiziellen Erwähnungen des Anwesens reichen zurück bis in diese Zeit, also Mitte des 13. Jahrhunderts. Die Sonnenuhr im Hof stammt aus dieser Zeit. Später, im 15. Jahrhundert, wurden auch 3.000 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche erwähnt. Im 18. Jahrhundert siedelten sich die Nonnen des Klosterordens ­Santa Catarina de Siena hier an, und ein Jahrhundert später wurde in der Umgebung ein Steinbruch eingerichtet. Davon zeugen noch heute die Brocken am Parkplatz und Pool.

Mitte der 90er Jahre taten sich zwei Ehepaare zusammen und eröffneten nach zweijährigem Umbau das Hotel – eine stilvolle Mischung aus Tradition und modernem Komfort. Was nicht zuletzt daran liegt, dass der Vater des heutigen Direktors Miquel Angel Malondra Architekt ist und die Mutter Inneneinrichterin.

Tag 1

Morgens: Der Zimmercheck – die zwölf etwas abseits gelegenen Apartments sind ähnlich eingerichtet und größenmäßig gleich. Anders die Zimmer und Suiten im Haupthaus. Hier war Mama bemüht, Indivi­dualität zu bewahren mit unterschiedlichen Möbeln, Stoffen und Farben – klassisch-elegant und, sofern möglich, mit einheimischen Materialien. Auch sind die Zimmer jeweils anders geschnitten. Kein Wunder, bei einem derart alten Gemäuer. SAT-TV, Klimaanlage, Heizung, Safe und Minibar – alles da. Zum Teil sind es spektakuläre Bäder mit Meerblick von der Badewanne aus.

Mittags: Im 30.000 Quadratmeter großen Garten sind zwei Pools angelegt. Der hintere integriert auf spektakuläre Weise frühere Steinbruchreste. Dort wird Ostern wieder die Poolbar Sa Pedrera eröffnet, mit Tapas zur Mittagszeit. Im Sommer werden an zwei Abenden auch Barbacoa und Fischeintopf serviert.

Nachmittags: Ist das Wetter noch nicht ganz so perfekt für den Außenpool, so gibt es einen kleinen Mini-Spa mit Jacuzzi-Becken, Sauna und Gym. Auf Wunsch kann man ihn exklusiv reservieren und das Jacuzzi-Geblubber à deux genießen. Mit 24-stündiger Voranmeldung kommt anschließend der Masseur aus Alcúdia, der übrigens in Personalunion auch Chef des Tourismusbüros ist.

Abends: Die mallorquinisch-mediterrane Küche im Casal Santa Eulàlia ist für ihre Qualität bekannt. Seit Jahren ist hier der Asturier Marcos Blanco (36) tätig. Auch auswärtige Gäste können hier Menü oder à la carte ordern. Viele der verwendeten Produkte werden selbst angebaut. Das aus Arbequina-Oliven gewonnene Öl wird in der eigenen Küche verwendet und dient als Gastgeschenk. Blanco und sein Team backen zudem ihr eigenes Brot aus Biomehl. Serviert wird es als Appetizer zusammen mit Flor de Sal und mit Amettla+ angerührter Butter. Blanco hat dieses neue Gourmetprodukt auf Mandelbasis (MZ berichtete) vielfältig getestet und setzt es jetzt bei mehreren Gerichten ein (seine Mutter, die Innenarchitektin, war an der Entwicklung der Gewürzmischung beteiligt). Auch der Blick in den urigen Weinkeller in der ehemaligen Zisterne lohnt sich.

Tag 2

Morgens: Im Restaurant, dem ehemaligen Gewölbekeller, wird auch das Frühstücksbuffet hergerichtet (im Sommer draußen auf der Terrasse). Eierspeisen werden à la minute nach Wunsch zubereitet, und auch sonst ist die Auswahl groß – inklusive einem Gläschen Sekt . Apropos: Je nach Ankunft des Folgegastes besteht die Möglichkeit, das Zimmer länger zu nutzen oder das Gepäck unterzustellen.

Vormittags: Das insgesamt 100.000 Quadratmeter große Grundstück ist relativ schmal und reicht bis nach Can Picafort. Ideal für einen Spaziergang zum zwei Kilometer entfernten Meer. Wer Glück hat, kann einige der Pferde entdecken, die relativ wild gehalten werden, aber von den Gästen nicht geritten werden dürfen – aus Sicherheitsgründen.

Mittags: Je nach Wetterlage ­locken wieder die Pools oder aber eine Runde Boccia beziehungsweise Tennis (Schläger und Bälle werden gestellt). Golfer können noch ein wenig am Putting Green üben (auch hier wird Equipment gestellt), oder sich auf einem der drei kooperierenden Golfplätze (Alcanada, Capdepera oder Pula Golf) ein Greenfee zu Sonderkonditionen buchen lassen.

Nachmittags: Zum Abschluss sollten Sie sich einen Cocktail oder ein Glas Wein aus der gut sortierten Bar mit einem letzten Blick auf den Garten gönnen – und sich nicht wundern, wenn sie zwei witzige, tierähnliche Maschinchen entdecken, die, mit Solarenergie betrieben, den Rasen im wahrsten Sinne des Wortes abgrasen.