Der deutsche Reiseveranstalter Alltours fordert von der Balearen-Regierung, den "Party-Tourismus für die gesamte Saison 2021 zu untersagen und die Einhaltung der Sicherheits- und Hygienemaßnahmen im Kampf gegen Corona konsequent zu kontrollieren". In einer Pressemitteilung vom Mittwoch (23.6.) warnt der auch in der Vergangenheit stets meinungsfreudige Inhaber Will Verhuven vor "verheerenden Folgen einer neuen Corona-Welle für Gastronomie und Hotellerie". Ihm bereite vor allem die Ausbreitung der besonders ansteckenden Deltavariante des Coronavirus Sorgen.

Der Partytourismus mache nur zwei bis drei Prozent des Tourismus auf Mallorca, heißt es in der Pressemitteilung. Wie auch schon in der Vergangenheit warnt Verhuven davor, dass die "Verstöße einiger nicht zu Lasten der vielen vernünftigen Gäste sowie der Beschäftigten im Tourismus gehen dürfen. Die aktuellen Lockerungen der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften seien für die vielen vernünftigen Gäste gut. "Aber in den Bars und Diskotheken der Partyhochburgen stellt die neugewonnene Freiheit auch ein Risiko dar."

Die Balearen-Regierung und die Polizei auf Mallorca versuchen bereits, die Menschenansammlungen und Trinkgelage an der Playa de Palma und anderswo auf der Insel unter Kontrolle zu bringen. Sie haben jedoch angesichts der großen Anzahl feierfreudiger Urlauber einen schweren Stand, die sehr wohl auch schon vor Corona bestehenden Verbote etwa von Trinkgelagen durchzusetzen.

Derzeit erwägt die Balearen-Regierung deswegen, die Gastronomie in der sogenannten "Schinkenstraße" und in der "Bierstraße" an der Playa de Palma ganz zu schließen. Das wäre ein schwerer Schlag für die Wirte, die größtenteils peinlich genau darauf achten, dass die Regeln in ihren Lokalen eingehalten werden. Die kritisierten Trinkgelage finden derzeit größtenteils auf offener Straße sowie am Strand statt. Die Party-Straßen waren bereits im Juli 2020 einmal geschlossen worden.