Bei der massiven Ansteckung unter spanischen Schülern auf Abifahrten nach Mallorca ist es vermutlich nicht oder kaum zu Ansteckungen internationaler Urlauber auf der Insel gekommen. Diese Einschätzung äußerte der Corona-Sprecher der Balearen-Regierung Javier Arranz am Dienstag (29.6.) auf Nachfrage der MZ. "Wir können das zwar nicht hundertprozentig ausschließen, aber wir gehen davon aus, dass die Schüler und die internationalen Touristen in getrennten Veranstaltungen waren", erklärte Arranz. Es gebe also bislang keine Anzeichen, dass der bereits mehrere hundert spanische Schüler betreffende Infektionsherd auch international für Ansteckungen sorgen könnte.

Allerdings mahnte Arranz dennoch zur Vorsicht. Die Tatsache, dass es vermutlich keinen engen Kontakt zwischen spanischen Schülern und internationalen Touristen gegeben habe, bedeute nicht, dass ein ähnliches Risikoverhalten nicht zu denselben Konsequenzen führen könne. Im Klartext: Saufgelage und Menschenmengen ohne Abstand und Maske könnten jederzeit auch unter deutschen Urlaubern zu einer massiven Ansteckung führen.

Dass die Ansteckungszahlen auf Mallorca diese Tage "deutlich ansteigen", sei bislang vermutlich überwiegend auf mehrere große Infektionsherde zurückzuführen, die bislang noch zurückverfolgbar seien. Es gebe zwar vereinzelt auch Ansteckungen, die nicht bestimmten Infektionsherden zuzuordnen seien, aber bislang gebe es noch keine allgemeine unkontrollierte Ansteckung unter der Bevölkerung. Diese gelte es unbedingt zu vermeiden. Man könne zur Zeit noch nicht ausschließen, dass die Zahlen der kommenden Tage oder Wochen eine solche unkontrollierte Ansteckung bestätigen, so Arranz. /tg

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