Erstmals nach Bekanntwerden der Massenansteckung unter spanischen Schülern auf Abireisen nach Mallorca hat sich am Montagabend (28.6.) die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol zu dem Thema geäußert. Sie fand deutliche Worte: "Wenn jemand vorhat, auf die Balearen zu reisen, um sich daneben zu benehmen und die Gesundheit und Wirtschaft der Balearen aufs Spiel zu setzen, soll er zu Hause bleiben. Wer unsere Inseln besucht, muss sich ebenso anstrengen, wie das die Bürger unserer Region tun", erklärte die Regierungschefin auf der Inselregion.

Die Ministerpräsidentin reagierte auch auf die Vorwürfe, dass man Jugendliche gegen ihren Willen im Quarantäne-Hotel auf der Insel festhalte: "Niemand wünscht sich so sehr wie ich, dass [die Schüler] wieder heimfahren. Aber sie werden nicht zurückkehren, bis sie nicht die Quarantäne absolviert haben, gesund sind und keine Gefahr mehr für die Gesundheit der Gemeinschaft darstellen", twitterte Armengol als direkte Antwort auf eine von den Schülern gestartete Kampagne unter dem Hashtag #secuestrogobiernobalear (etwa "#EntführungBalearen-Regierung").

Man werde die Verantwortung bei Unternehmen und Konzertveranstaltern prüfen und möglicherweise rechtliche Schritte einleiten. "Die Botschaft ist eindeutig: Wer etwas falsch gemacht hat, muss dafür geradestehen", erklärte Armengol. Verantwortungsloses Verhalten schade allen, sowohl der Bevölkerung als auch den Unternehmen. Auch die Schüler nahm sie direkt in die Verantwortung: "Nach anderthalb Jahren müssten alle wissen, was passiert, wenn man sich dem Virus aussetzt. Auch die jungen Leute können sich anstecken." /tg

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