Die Hoteliers auf Mallorca fürchten einmal mehr um die Saison 2021. Der Massenausbruch unter Schülern, die ihre Abifahrten nach Mallorca veranstalteten, führe zu einer Verlangsamung der Buchungen, sagte die Präsidentin der mallorquinischen Hoteliersvereinigung FEHM, Maria Frontera, am Freitag in einer Stellungnahme des Verbandes. Zwar könne man noch keine Stornierungen feststellen, doch die Nachfrage nach Urlaub auf der Insel sei in den vergangenen Tagen zurückgegangen. Auch im deutschen Markt, der mit Abstand stärkste in diesem Jahr, sei eine Zurückhaltung bei den Buchungen festzustellen, sagte Frontera.

Frontera kritisierte das "fehlende Verantwortungsbewusstsein" der Jugendlichen, ging aber auch mit den politischen Institutionen auf Mallorca ins Gericht: "Es ist unverständlich, wie man ein riesiges Konzert genehmigen kann, wo doch bereits Pilotprojekte mit Konzerten in Aussicht gestellt worden waren", sagte Frontera. Ihre Kritik zielt auf zwei Konzerte in der Stierkampfarena, bei denen über 1.000 Schüler und Abiturienten eng an eng und ohne Maske zu Live-Musik tanzten, obwohl die Veranstalter die Auflage bekommen hatten, das Konzert im Sitzen abzuhalten.

So viele Häuser sind gerade geöffnet

Wie an Freitagen üblich, gab die FEHM auch wieder die Statistik der derzeit geöffneten Hotels durch. Nach den neuesten Zahlen sind inzwischen fast 75 Prozent der Häuser, die dem Lobbyverband angehören, geöffnet. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass von insgesamt 824 der FEHM angeschlossenen Häuser mit Stichtag Freitag (2.7.) 613 Unterkünfte aktiv waren. Das sind 89 mehr als noch zwei Wochen zuvor, wie die FEHM in einer Pressemitteilung bekanntgab.

Prozentual die meisten Häuser sind neben Sóller (100 Prozent) in Portocolom (93 Prozent), Colònia de Sant Jordi (92 Prozent), Portals Nous (87 Prozent) und Playa de Muro (86 Prozent) geöffnet. In absoluten Zahlen die meisten Hotels stehen den Urlaubern wenig überraschend an der Playa de Palma, in Palma/Cala Mayor, in Capdepera, in Cala Millor, in Peguera und in Alcúdia zur Verfügung.

So sieht die prozentuale Verteilung der geöffneten Häuser aus. FEHM

Dennoch, so die FEHM in ihrer Mitteilung, gebe es Gegenden, in denen sich die Hoteliers schwer täten mit einer Öffnung, weil der Tourismus dort nach wie vor nicht richtig anspringe. Vor allem in den von Briten dominierten Orten, wie etwa Can Picafort, Pollença, Palmanova, Magaluf oder auch Santa Ponça könnten sich nach wie vor viele Unternehmer nicht dazu durchringen, die Aktivität wieder aufzunehmen.

Und das, obwohl seit Mittwoch (30.6.) die Balearen von der britischen Regierung auf der Corona-Ampel mit "grün" bewertet werden. Damit müssen Reiserückkehrer im Königreich nicht mehr in Quarantäne. Lediglich 30 der insgesamt 89 Hotelöffnungen in der zurückliegenden Woche seien auf die Entwicklungen in Großbritannien zurückzuführen, erklärte die FEHM. /jk