Mit Massentests unter jungen Leuten und zusätzlicher Kontaktverfolgung reagiert die Balearen-Regierung in Palma de Mallorca auf die seit Tagen steigenden Ansteckungszahlen auf Mallorca und der Nachbarinsel Menorca. Um das Team der Kontaktverfolger zu verstärken, habe man das Militär um Hilfe gebeten, erklärte der Corona-Sprecher der Inselregion Javier Arranz am Dienstag (6.7.) auf einer Pressekonferenz.

Die Hauptzentrale der Kontaktverfolger in Palma de Mallorca ist zur Zeit mit 32 Personen besetzt. Man habe die Zentralregierung in Madrid gebeten, 90 Soldaten freizustellen, um das Team massiv aufzustocken. "Im Idealfall handelt es sich bei allen um Personen, die uns schon einmal ausgehofen haben. Das macht die Zusammenarbeit effizienter", erklärte Arranz.

Auf der Nachbarinsel Menorca, wo nach den traditionellen Feiern zu Sant Joan am 23. und 24. Juni die Inzidenzwerte sprunghaft ansteigen, wurden bereits Massentests unter jungen Leuten in der am stärksten betroffenen Altersgruppe zwischen 16 und 29 Jahren durchgeführt. Am ersten Tag, Montag (5.7.), seien über 4 Prozent der Tests positiv ausgefallen, so der Corona-Sprecher. Arranz geht zwar davon aus, dass die Inzidenz - nicht zuletzt wegen der verstärkten Tests - noch ein paar Tage steigen werde. In der kommenden Woche sollte die Inzidenzkurve seiner Einschätzung nach aber wieder nach unten zeigen.

Auch auf Mallorca wolle man verstärkt junge Leute testen. Allerdings sei man sich noch nicht darüber einig, wie genau diese Teststrategie aussehen soll. Es seien mobile Testzentren im Gespräch, die in mehren Orten der Insel eingesetzt werden könnten, so Arranz.

Die Kontaktverfolgung bei Ansteckungen unter jungen Leuten gestalte sich wesentlich schwieriger als man das bislang gewohnt gewesen war. Wer auf einer Party oder in einer bestimmten Bar war, "kennt die Personen, mit denen er engen Kontakt hatte, oft gar nicht". Die Strategie verlagere sich also dahin, bestimmte Events auszumachen, die als Risikoevents einzuordnen sind. Anschließend versuche man möglichst viele Personen zu finden, die an diesem Event teilgenommen hätten, so Arranz.

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