Die Balearen-Regierung hat sich dazu entschlossen, der schnell anziehenden Corona-Inzidenz vor allem unter jungen Menschen erst einmal keine neuen Restriktionen entgegenzusetzen, sondern zunächst abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt. Die wichtigste Neuerung nach einem Treffen des Runden Tisches mit Arbeitgebern und Gewerkschaften am Mittwochabend (7.7.) war denn auch eine Beschränkung des Alkoholnachschubs. Der Verkauf in Geschäften und an den Tankstellen ist zumindest bis zum 23. Juli nach 22 Uhr verboten.

Auf die Partyhochburgen Playa de Palma (deutsch) und Magaluf (britisch) hat das keine Auswirkungen. Dort war bereits jetzt der Alkoholverkauf sogar schon ab 21.30 Uhr untersagt. Außerdem ist es dort verboten, Alkohol zu bewerben oder sichtbar auszustellen. Die Neuregelung dürfte somit, wenn überhaupt, Auswirkungen auf die Trinkgelage und Partys anderswo auf der Insel haben. In den vergangenen Wochen hat sich das Virus unter anderem bei großen illegalen Partys der Einheimischen, etwa in den Gewerbegebieten, ausgebreitet.

Unter kontrollierten Bedingungen zu feiern, bleibt dem Partyvolk indes weiter untersagt. Clubs und Diskotheken bleiben zumindest bis zum 23. Juli und womöglich auch darüber hinaus geschlossen. Regierungssprecher Iago Negueruela schloss auf einer Pressekonferenz nach dem Treffen des Runden Tisches zudem aus, eine Ausweitung der Sperrstunde in Bars und Restaurants über 2 Uhr nachts auch nur in Betracht zu ziehen.

Bleibt das Kontrollproblem. Angesichts Hunderter, manchmal sogar Tausender Menschen, die gemeinsam feiern, hat die Polizei große Mühe, die Einhaltung der Corona-Regeln durchzusetzen. Die Landesregierung will deswegen nun eine Art Corona-Hilfskräfte einstellen, die der Ortspolizei bei den Kontrollen zur Hand gehen. /ck