Die Bundesregierung hat am Freitag (9.7.) ganz Spanien und somit auch Mallorca wegen der anziehenden Corona-Zahlen zum "einfachen Risikogebiet" erklärt und generell von Reisen dorthin abgeraten. Die Einstufung tritt um 0 Uhr am Sonntag (11.7.) in Kraft. In der Praxis ändert sich dadurch für die Reisenden aber kaum etwas. Mit der neuen Einstufung gehen keine verschärften Quarantäne-Auflagen bei der Rückkehr einher.

Für die Heimkehr von Mallorca aus wird lediglich, wie bereits jetzt, ein negativer Corona-Test, ein Impfnachweis oder ein Genesungsbeleg benötigt, um eine Quarantäne zu vermeiden. Wer mit dem Flugzeug heimkehrt, braucht diesen Nachweis schon beim Abflug. Wichtig für Familien: Die Nachweis- und Quarantäneregelungen gelten für alle Einreisenden, die das sechste Lebensjahr vollendet haben. Außerdem muss dann wieder ein digitales Einreiseformular ausgefüllt werden.

Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Es ist die niedrigste von drei Risikostufen. Anders sind die Auflagen bei Hochinzidenzgebieten, der mittleren Risikostufe. Wer aus einer solchen Region zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann sie aber durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzen. Bei der dritten Risikostufe - den Virusvariantengebieten - ist die zehntägige Quarantäne verpflichtend, und zwar auch dann, wenn man negativ getestet ist.

Die neuen Einstufungen sind Folge der deutlich gestiegenen Infektionszahlen. In Spanien galten bereits 6 der 17 Regionen - darunter die Urlaubsgebiete Katalonien und Andalusien - sowie die Exklave Ceuta in Nordafrika als Risikogebiete. Die Balearen mit Mallorca, der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen, sowie die Kanaren blieben aber bisher verschont. Mallorca war Mitte März von der Liste der Risikogebiete gestrichen worden.

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Die Einstufung als Risikogebiet ermöglicht noch keine kostenfreie Stornierung einer Reise: Wer aus Furcht vor der Delta-Variante doch nicht mehr verreisen möchte, muss bei risikoarmen Ländern und einfachen Risikogebieten mit Stornierungsgebühren rechnen. Pauschalurlauber sollten hier die Stornostaffeln der Veranstalter kennen: Sie zeigen auf, bis zu welchem Zeitpunkt vor Reiseantritt welcher Betrag fällig wird. Individualreisende müssen prüfen, ob sie bei der Buchung eine kurzfristige Stornierungsoption gewählt haben. Zum Beispiel ein Angebot wie: "Kostenfreie Stornierung bis einen Tag vor Abreise". Ist das nicht der Fall, fallen in der Regel Stornokosten an.

Vom einfachen Risikogebiet zum Hochinzidenzgebiet heraufgestuft worden, ist die Urlaubsinsel Zypern. Wer dort Urlaub macht und nicht geimpft oder genesen ist, muss ab Sonntag nach der Rückkehr künftig für fünf bis zehn Tage in Quarantäne. /mit dpa