Für das 855 Millionen Euro schwere Corona-Rettungspaket, das die Zentralregierung Mallorca und den Nachbarinseln zugestanden hat, haben sich schlussendlich 12.000 Selbstständige und Unternehmen beworben. Das gab Ministerpräsidentin Francina Armengol im Anschluss eines Treffens des Runden Tisches mit Arbeitgebern und Gewerkschaften am Dienstag (13.7.) bekannt. Die Regierung hatte wiederholt in Aussicht gestellt, dass über 30.000 Firmen von den Hilfen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, profitieren können.

Anders als zunächst befürchtet, muss allerdings kein Geld an Madrid zurücküberwiesen werden, weil zu wenige Anträge vorlagen. Zu den Bedingungen, um die Hilfen beantragen zu können, zählte ein Umsatzeinbruch von 30 Prozent im Jahr 2020 . Die bürokratischen Hürden und Auflagen waren allerdings erheblich. Nach Ablauf der ursprünglich vorgesehen Frist hatten sich nur 5.000 Selbstständige und Unternehmen gemeldet. Daraufhin verlängerte die Balearen-Regierung die Frist noch einmal und gab die zunächst hauptsächlich für Tourismus und Gastgewerbe gedachten Hilfen für alle Branchen frei.

Von den schließlich 11.939 Bewerbungen stammen 2.776 von Selbstständigen und Kleinstunternehmen, die 3.000 Euro erhalten sollen. Die Regierung versprach erste Auszahlungen noch im Juli. Die Hilfen für Unternehmen können zwischen 4.000 und 500.000 Euro betragen und sollen dann ab August fließen. Dreiviertel des Geldes steht rein rechnerisch mallorquinischen Selbstständigen und Unternehmern zu, die insgesamt 8.994 Anträge stellten. Das entspräche gut 640 Millionen Euro für die Inselwirtschaft.

Das Hilfspaket hatte Madrid im Februar aufgelegt. Die Zentralregierung reagierte damit auch auf massive Proteste und Kundgebungen der Gastronomen auf Mallorca sowie auf die Kampagne SOS Turismo. Im Unterschied zu Deutschland hatte es in Spanien bis dahin kaum Direkthilfen für Unternehmen gegeben. /ck