Die Balearen-Regierung plant die Einrichtung weiterer Quarantäne-Hotels auf Mallorca und Ibiza. "Wir schauen uns gerade nach weiteren Ressourcen um, weil wir sie wahrscheinlich brauchen werden", sagte Gesundheitsministerin Patricia Gómez am Dienstag (13.7.). In dem derzeit als Corona-Hotel genutzten Palma Bellver am Paseo Marítimo seien zurzeit 210 Personen untergebracht. Das entspreche mehr als 70 Prozent der dort möglichen Bettenbelegung. Die Corona-Inzidenz war in den vergangenen Wochen auf Mallorca und den Nachbarinseln sprunghaft gestiegen.

Ein Großteil der "Gäste" im Corona-Hotel sind derzeit Urlauber. Sie müssen eine in der Regel zehntägige Quarantäne einhalten, sei es weil sie mit leichten oder gar keinen Symptomen selbst infiziert sind oder weil sie Kontaktpersonen von Infizierten sind. Unter ihnen befinden sich auch einige Deutsche. Wie viele es genau sind, hat das balearische Gesundheitsministerium zuletzt trotz wiederholter MZ-Nachfrage nicht mehr mitgeteilt. Die Kosten für die Unterbringung übernimmt die Balearen-Regierung. Ab kommender Woche ist diese Kostenübernahme auch Teil einer für die Urlauber kostenlosen und von der Balearen-Regierung zur Verfügung gestellten Corona-Versicherung.

Die spanischen Schüler, die sich auf Abifahrten auf Mallorca befanden und nach massiven Ansteckungen in das Quarantäne-Hotel in Palma eingewiesen worden waren, sind inzwischen wieder abgereist. Zumindest einige von ihnen hinterließen eine Spur der Verwüstung. Nach ihrem Auszug habe man nicht nur 22 Balkone und zwei Zimmer neu streichen müssen, weil die Wände mit Essensresten und Fußabdrücken verschmutzt worden seien, sondern auch diverse andere Schäden beheben müssen, so Präsidentschaftsministerin Mercedes Garrido am Dienstag (13.7.) im Parlament.

Ein Verwaltungsgericht in Palma hatte die von der Gesundheitsbehörde angeordnete Quarantäne der negativ getesteten Schüler schließlich als nicht ausreichend begründet aufgehoben. Garrido verteidigte im Parlament noch einmal das Vorgehen der Regierung.

Auch auf Ibiza muss eine neue Unterkunft her. Dort ist ein an der Platja d'en Bossa gelegenes Hotel mit 95,2 Prozent Bettenbelegung so gut wie voll. Tourismusminister Iago Negueruela hatte bereits am Montag bekannt gegeben, dass man mit den Hoteliers auf Ibiza über weitere Unterkünfte verhandle.