Die wieder angezogene Corona-Inzidenz auf Mallorca hat erneut Konsequenzen für den Reiseverkehr: Die britische Regierung stuft die Balearen auf ihrer Corona-Ampel wieder von Grün auf Gelb. Das bedeutet, dass nicht geimpfte britische Erwachsene bei der Rückkehr von den Insel eine zehntätige Quarantäne einhalten müssen. Die vom britischen Verkehrsminister Grant Shapps am Mittwochabend (14.7.) per Twitter bekannt gegebene Entscheidung setzt dem gerade erst wieder angelaufenen Geschäft mit britischen Urlaubern auf Mallorca einen Dämpfer auf. Sie könnte besonders die jungen und noch nicht geimpften Erwachsenen von einer Reise auf die Insel abhalten.

Maria Frontera, Präsidentin des Hoteliersverbandes FEHM, sprach denn auch von "negativen" Auswirkungen auf den Tourismus auf der Insel. Tourismusminister Iago Negueruela (PSIB, Sozialisten) war hingegen in einer ersten Stellungnahme um Schadensbegrenzung bemüht. Er hob hervor, dass London zugleich beschlossen hat, ab dem 19. Juli jegliche Quarantäne-Auflagen für komplett geimpfte Reisende aufzuheben. Da die Unter-18-Jährigen von der Quarantänepflicht befreit werden, seien die Konsequenzen gering. In der Praxis könnten nun "35 Millionen Briten" Urlaub auf Mallorca und den Nachbarinseln machen, was ja eine gute Nachricht sei.

Die Einstufung auf Gelb tritt am Montag in Kraft. Mit Spannung wird jetzt erwartet, wie die Bundesregierung auf die gestiegenen Corona-Zahlen in Spanien, aber auch auf Mallorca reagiert. Angesichts von 7-Tage-Inzidenzen von über 200 könnten die Balearen - zu ihnen gehören neben Mallorca, auch Ibiza, Formentera und Menorca - vom "Risikogebiet" zum "Hochinzidenzgebiet" werden. Die Einstufung als "Risikogebiet" war erst am vergangenen Sonntag (11.7.) inkraft getreten.

Eine Entscheidung wird für Freitag erwartet (16.7.). Wenn Mallorca und die Nachbarinseln zum Hochinzidenzgebiet erklärt werden sollten, müssten auch in Deutschland Nicht-Geimpfte bei der Rückkehr für mindestens fünf Tage in Quarantäne. Davon betroffen wären auch Kinder und Jugendliche, die älter als 6 Jahre sind, was den Familienurlaub verkomplizieren könnte.