Mallorca und Spanien sind, ebenso wie die Niederlande, seit Mitternacht am Dienstag (27.7.) aus deutscher Sicht "Hochinzidenzgebiete". Ganz anders verhält es sich aus niederländischer Sicht: Den Haag hat Spanien am Montag (26.7.) auf der dortigen Corona-Ampel wieder zurückgestuft von Orange auf Gelb und verzichtet vollständig auf die Kategorie Inzidenzgebiet (Orange).

Ab Dienstag würden Reisewarnungen für EU-Länder mit hoher Inzidenz abgeschafft, teilte die Regierung am Montag in Den Haag mit. Zur Zeit wird noch von nicht notwendigen touristischen Reisen etwa nach Spanien, Portugal und Zypern abgeraten. Reisewarnungen nur aufgrund von Infektionszahlen seien nicht verhältnismäßig, erklärte die Regierung und verwies auch auf den hohen Impfgrad in Europa.

In den Niederlanden sind den Angaben der Behörden zufolge 59 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft, mehr als 83 Prozent haben eine Dosis erhalten.

So sind die Regeln in den Niederlanden

Ab 8. August werden allerdings die Regeln für Heimkehrer aus Ländern mit hoher Inzidenz verschärft. Dann ist die Einreise in die Niederlande nur noch mit Impfnachweis oder negativem Test möglich. Das solle auch an den Grenzen kontrolliert werden, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge sagte. Es gebe aber keine Quarantänepflicht für Reisende aus Hochinzidenzgebieten.

Die Niederlande gehören zu den EU-Ländern mit einer sehr hohen Infektionsrate. Die Inzidenz liegt zur Zeit bei mehr als 266. Deutschland mit einer 7-Tage-Inzidenz von 14,4 hatte die Niederlande ebenso wie Spanien am Freitag als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Nach einer Übergangsfrist wird nun seit Dienstag von Reisen dorthin abgeraten, wobei das kein Verbot darstellt. Wer aus Spanien oder den Niederlanden nach Deutschland einreisen will, braucht einen Impf- oder Genesungsnachweis. Andernfalls ist eine Quarantäne von mindestens fünf Tagen Pflicht.

Kurz vor Inkrafttreten der neuen Einstufung haben laut den Reiseveranstaltern nur sehr wenige deutsche Touristen ihren Urlaub auf Mallorca vorzeitig beendet. Die Reisebranche hatte die Entscheidung der Bundesregierung kritisiert. Nach Angaben des Reiseverbandes DRV machten in der vergangenen Woche etwa 200 000 Pauschalreisende aus Deutschland in Spanien Urlaub. Hinzu kommen insgesamt geschätzt etwa 200 000 Individualurlauber aus Deutschland in dem Land.

Das könnte Sie interessieren:

Washington stuft Spanien in die höchste Warnstufe ein

Wiederum anders verhalten sich die USA. Washington kündigte am Montag an, die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisebeschränkungen für Reisende aus Europa und anderen Staaten vorerst nicht aufzuheben. Angesichts der Corona-Infektionslage in Spanien und Portugal stufte das US-Außenministerium seinen Reisehinweis für die beiden Länder am Montag zudem auf die höchste Warnstufe herauf. In der aktualisierten Reisewarnung der Stufe vier von vier ("Do not travel") heißt es in Bezug auf die beiden Länder: «Reisen Sie wegen Covid-19 nicht.» Die US-Gesundheitsbehörde CDC habe für beide Länder ein "sehr hohes Niveau" an Corona-Infektionen festgestellt, hieß es weiter. Die Warnung der Stufe vier gilt seit vergangener Woche unter anderem auch für Großbritannien. /ck (mit dpa)