Auch für die illegale Ferienvermietung auf Mallorca ist die Corona-Pause endgültig vorbei. Mit Beginn dem Neubeginn der Tourismussaison blüht auch wieder das an sich verbotene Geschäft mit über Online-Plattformen angebotenen Ferienwohnungen. Insbesondere in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca und an der bei Urlaubern beliebten Playa de Palma findet man Angebote, die zwar einen legalen Eindruck machen, aufgrund ihrer Beschreibungen aber nicht ordnungsgemäß angeboten werden könnten. Auch in anderen Orten der Insel werden Wohnungen angeboten, die einer Kontrolle der streng regulierten Aktivität sicher nicht standhalten könnten.

So bietet ein Paar über Airbnb mehrere Einzelzimmer in einer Stadtwohnung in Palma de Mallorca zum Übernachten an. Der Preis beträgt 125 Euro pro Nacht und Zimmer. August ist gut gebucht, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" recherchierte. Die Wohnung liegt laut Beschreibung in direkter Nähe zur Plaça d'Espanya. Küche, Bad und Wohnzimmer werden gemeinsam genutzt. Strenge Covid-Auflagen, wie sie zum Beispiel Hotels abverlangt werden, können auf diese Weise nicht kontrolliert werden. Die balearischen Gesetze schreiben zudem vor, die Ferienvermietungsnummer anzugeben. In dieser Beschreibung wird keine angegeben. Nach den gültigen Regeln wäre es auch nicht möglich, in der Innenstadt auf diese Weise Zimmer zu vermieten.

Das könnte Sie interessieren:

Weitere einzelne Zimmer gibt es auch in Inca zu mieten. In einer der Anzeigen heißt es: "Die Bäder sind Gemeinschaftsbäder. Es wird darum gebeten, die Regeln zum zivilisierten Zusammenleben zu beachten." Auch Überbelegung gibt es weiterhin an allen Ecken und Enden. So zeigte bereits im Oktober 2020 ein Bürger ein Ferienhaus in Calvià bei der Inspektion an. Die Villa besitzt eine Lizenz für maximal zwölf Gäste. In der Plattform Vrbo allerdings wird das Haus für bis zu 20 Personen vermarktet. Sogar einzelne Apartments kann man dort mieten, so dass sich im ungünstigsten Fall verschiedene Urlaubergruppen mischen, was die Ansteckungsgefahr mit Covid-19 erhöht.

In der Tourismusbehörde der Balearen arbeiten 23 Inspekteure, um die illegale Vermietung aufzuspüren. Zwischen 2018 und Mitte 2020 wurden Bußgelder in Höhe von vier Millionen Euro verhängt. Dennoch blüht der Schwarzmarkt. In manchen Fällen bieten vermeintlich Einzelpersonen unter Namen wie María oder Elena bis zu 90 verschiedene Immobilien in der Altstadt von Palma an. Die Beschreibung liest sich wie eine einzelne Privatvermietung. Beim genaueren Hinschauen entsteht der Eindruck, dass es sich um Unternehmen handelt, die im großen Stil illegale Ferienvermietung betreiben. /tg