Die Verbraucherschützer auf Mallorca können einen kleinen Sieg verbuchen. Die Fluggesellschaft British Airways hat den Bußgeldbescheid anerkannt, den die Verbraucherzentrale der Balearen-Regierung verhängt hatte, weil die Airline - so wie viele andere Unternehmen auch - kein kostenloses Kundentelefon anbietet.

Allerdings dürfte die Höhe des Bußgeldes - 1.360 Euro einschließlich des 20-prozentigen Rabatts wegen Sofortzahlung - den Konzern nicht nachhaltig zum Ändern der Firmengepflogenheiten bewegen. Der für den Verbraucherschutz in der Balearen-Regierung zuständige Félix Alonso bedauert, dass es sich um so eine geringe Strafe handelt. Man werde die entsprechenden Verordnungen anpassen müssen.

Nach spanischen Gesetzen sind Unternehmen ab einer bestimmten Größe verpflichtet, eine kostenlose Telefonnummer für Kunden zur Verfügung zu stellen. Viele internationale Konzerne tun dies aber nicht, sondern geben auf ihren Websites kostenpflichtige 901- oder 902-Nummern an. Verbraucherschützer auf der Insel hatten das angeprangert. Die Balearen-Regierung schickte daraufhin Bußgeldbescheide an fünf Fluggesellschaften. Neben British Airways standen auf der Liste Iberia, Vueling, Easyjet und Fly Level. Iberia reagierte prompt und führte eine Telefonnummer ein, Vueling verwies darauf, dass man es in Kürze tun wolle. British Airways zahlte das Bußgeld. Die Reaktion der übrigen Fluggesellschaften ist nicht bekannt.

Der Vorsitzende des Verbraucherschutzverbands Facua, Rubén Sánchez, lobte die positive Haltung der Balearen-Regierung, die vom Verband eingereichten Beschwerden ernst zu nehmen. In Zukunft werde man auch das Verhalten von Unternehmen anderer Branchen monieren. Schließlich würden auch Konzeren wie Microsoft, Yves Rocher, Línea Directa, Seguritas Direct, Seur oder DHL sowie mehrere Großbanken gegen die in Spanien geltenden Verbraucherschutzgesetze verstoßen. Man hoffe, dass die Bußgelder wegen solcher Verstöße bald saftiger würden und schließlich ihre Wirkung zeigten. /tg