Die Corona-Versicherung für Urlauber auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln wird nun doch nicht von dem spanischen Ableger des deutschen Versicherungskonzerns Ergo aufgelegt. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Freitag (20.8.) berichtet, hat Ergo einen Rückzieher gemacht, nachdem der Versicherer Mitte Juni die Ausschreibung der Balearen-Regierung gewonnen hatte. Der Verzicht von Ergo sei mit den sprunghaft ansteigenden Infektionszahlen auf den Inseln ab Ende Juni zusammengefallen, schreibt die Zeitung.

Die Regierung hat nun mit dem spanischen Automobilclub RACE ein Unternehmen gefunden, das in die Bresche springt und nun die Corona-Versicherung anbietet. RACE verlangt dafür allerdings 749.234 Euro - und damit eineinhalb Mal so viel wie Ergo. Der deutsche Konzern hatte die Ausschreibung mit einem Angebot von  493.604 Euro gewonnen. Insgesamt hatte die Regierung in ihrem Kostenvoranschlag bis zu einer Million Euro für die Versicherung vorgesehen.

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Mithilfe der Versicherung verpflichtet sich die Regierung zur Übernahme der Mehrkosten, sollte sich ein Besucher während des Aufenthalts auf den Inseln anstecken. Verlängerte Unterkunft, etwa im Corona-Hotel, und verzögerte Rückreise werden mit maximal 5.000 Euro gedeckt. Derzeit gilt die Versicherung bis zum 31. Dezember 2021. Das Tourismusministerium stellte dem "Diario de Mallorca" keine aktuellen Daten zur Verfügung, wie viele Urlauber auf Mallorca derzeit von der Versicherung Gebrauch machen.

Die Reiseversicherung ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Unter anderem gilt sie ausschließlich für Urlauber, die sich in einer offiziellen Unterkunft einmieten. Wer privat nach Mallorca reist, um Freunde zu besuchen oder zum Beispiel in einer nicht angemeldeten Ferienwohnung unterkommt, ist also nicht eingeschlossen. Für Urlauber wurde ein Call-Center der Versicherung eingerichtet, das unter der Nummer 900 100 124 zu erreichen ist. /jk