Über Selbstversorger-Kooperativen mit Solarstrom wollen Mallorca und die Nachbarinseln die Energiewende bewältigen. Einen entsprechenden Plan legte der balearische Energieminister und stellvertretende Ministerpräsident Juan Pedo Yllanes am Donnerstag (9.9.) vor. Mit der Strategie wolle man drei Ziele gleichzeitig verwirklichen: Stromkosten für Niedrigverdiener senken, die Klimawandel bekämpfen und die Energieautonomie der Inseln stärken.

Noch vor Jahresende soll das Balearische Energieinstitut (IBE) sechs Konsum-Kooperativen mit kleinen Solarparks ausstatten. Auf Mallorca werden die Stationen in Santa Eugènia, Ses Salines, Deià und Consell errichtet. Auf Menorca wird es eine bei Ciutadella geben und auf Ibiza bei Sant Antoni de Portmany.

Profitieren sollen zunächst 300 Familien mit niedrigen Einkommen, die jeweils in einem Radius von 500 Metern rund um die Solaranlagen wohnen. Die Sozialarbeiter der Kommunen beraten das Energieinstitut dabei, welche Familien von den zum Selbstkostenpreis verrechneten Kilowattstunden erhalten sollen. Auch 30 bis 50 kleine und mittlere Unternehmen sollen auf diese Weise gefördert werden.

Das IBE investiert in diesen ersten Schritt zunächst 750.000 Euro. Doch die sechs Pilotprojekte sollen schon im Jahr 2022 Schule machen, wenn mindestens 30 weitere Konsum-Kooperativen entstehen sollen, für deren Einrichtung weitere 2,4 Millionen Euro eingeplant sind. Für Yllanes handelt es sich um eine "strategische Energiepolitik", die auch Arbeitsplätze schaffen soll. Nicht ohne Stolz geht der Energieminister davon aus, dass das Pilotprojekt anderen spanischen Regionen als Vorbild gelten wird. /tg