Eine überwiegend positive Bilanz zum Fahrverbot auf der Formentor-Straße auf Mallorca hat jetzt der Inselratsdezernent für Mobilität, Iván Sevillano, gezogen. Wie schon in den Jahren war die enge Zufahrt zum beliebten Leuchtturm auf der Halbinsel über die Sommermonate tagsüber für private Pkw gesperrt. Während der Hauptsaison und bis Mittwoch (15.9.) mussten die Besucher das Auto theoretisch parken und den dafür eingerichteten Pendelverkehr mit Bussen nutzen.

In der Praxis gab es jedoch ein großes Schlupfloch: Wer mit einer Quittung oder einem Parkschein nachweisen konnte, dass er an einem Kiosk oder in einem Lokal auf der Halbinsel etwas gegessen und getrunken hatte und diesen Beleg im Nachhinein an die Verkehrsbehörde einschickte, wurde von dem sonst fälligen Bußgeld befreit.

Das in diesem Jahr noch einmal ausgeweitete Fahrverbot habe den Verkehr dennoch auf die Hälfte reduziert, sagte Sevillano zufrieden. Die Busse seine am Tag durchschnittlich von etwa 1.600 Passagieren benutzt worden.

Dass es dennoch fast täglich zu Staus auf der engen Landstraße kam, habe auch damit zu tun, dass Reiseunternehmen verstärkt beworben hätten, sich den Sonnenuntergang von der Halbinsel aus anzuschauen. Da das Fahrverbot nur bis 19 Uhr galt, entstanden die Autokolonnen nun am Abend. Sevillano rief die Veranstalter deshalb zur Räson. Man dürfe diese Art des Massentourismus in einem ökologisch verwundbaren Gebiet nicht zur neuen Mode machen. Sollten sich die Staus in Zukunft nicht auflösen, müsse man über eine Ausweitung des Fahrverbots bis in die Abendstunden hinein nachdenken, so Sevillano. /tg