Wie vermarktet man Ferien auf den ausgedehnten Landgütern auf Mallorca, den sogenannten Possessions? Die Stiftung Itinerem versucht seit Jahren, etliche der Herrenhäuser mit den riesigen Ländereien für Urlauber interessant zu machen. Bisher klappt das mit mittelmäßigem Erfolg, was sicher auch mit der Corona-Pandemie zu tun hat. Die Übernachtungen, die bisher verkauft wurden, kamen zum Großteil über Buchungsplattformen wie Booking zustande. Die verlangen happige Provisionen.

Jetzt steht die Stiftung kurz davor, sich das Engagement eines skandinavischen Investmentfonds zu sichern, der Itinerem das nötige Geld zur Verfügung stellen will, um sich selbst um die Vermarktung und den Betrieb der Landgüter zu kümmern. Das berichtete jetzt der Geschäftsführer von Itinerem, Diego Zaforteza, dem "Diario de Mallorca".

Ziel sei es, die derzeit 30 angeschlossenen Herrenhäuser aus einer Hand und unter einer gemeinsamen Marke anzubieten - ähnlich wie die einer Hotelkette. Den Plan gab es schon lange, doch es fehlten die finanziellen Mittel. Die soll nun der Fonds zuschießen.

Eine Einigung stehe kurz bevor, schreibt das "Diario de Mallorca". Was genau der Fonds als Gegenleistung bekommt, ist allerdings noch unklar. Auf MZ-Anfrage wollte Zaforteza keine weiteren Details zu den Plänen nennen.

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Itinerem hatte als Teil einer Marktstudie bereits in den vergangenen Monaten eine Possessió, die Finca Gomera in der Gemeinde Llucmajor, ausschließlich über eigene Kanäle als Unterkunft angeboten, ohne auf Booking zurückzugreifen. "Das hat gut funktioniert, und der erzielte Preis lag höher", sagte Diego Zaforteza.

Die Auslastung der insgesamt 30 Landgüter von Itinerem über das Jahr gesehen lag zuletzt bei nur 42 Prozent. Vor allem sind es Deutsche, Skandinavier und Franzosen, die sich für einen Urlaub auf einer der historischen Landgüter interessieren. Etliche dieser Anwesen stammen noch aus dem Mittelalter. /jk