Die Corona-Unsicherheit in der Luftverkehrsbranche ist noch nicht vorbei, die Flugpreise dementsprechend höchst instabil. Das gilt auch für Flüge zwischen Mallorca und Deutschland zur Weihnachtszeit. Wer jetzt bucht, findet vor allem für Verbindungen mit Ziel Deutschland noch echte Schnäppchen. Wer aber in Deutschland lebt und die Feiertage auf der Insel verbringen will, muss verhältnismäßig hohe Preise zahlen.

Für die Airlines ist die derzeitige Lage eine echte Herausforderung, wie Luftfahrtexperte Cord Schellenberg aus Hamburg berichtet. Auf der einen Seite sei man weltweit gerade mal bei 50 Prozent des Passagieraufkommens verglichen mit vor Corona. „Auf der anderen Seite müssen die Airlines mit ständig steigenden Kerosinpreisen und der Rückzahlung von Staatshilfen im Zuge der Corona-Krise zurechtkommen, gleichzeitig aber noch versuchen, Geld zu verdienen“, sagt Schellenberg.

Er gehe nicht davon aus, dass die Preise angesichts der Gemengelage in den kommenden Monaten deutlich nach oben gehen werden – zumindest nicht bei Flügen zwischen Mallorca und Deutschland. „Hier ist die Konkurrenzsituation sehr ausgeprägt. Bei anderen Zielen, die von weniger Airlines angeflogen werden, dürften die Preise schon steigen.“

Flüge für unter 50 Euro hin und zurück

Was nun die Weihnachtszeit angeht, haben Stichproben der MZ am Mittwochnachmittag (20.10.) einige echte Schnäppchen zutage befördert. So kann man beispielsweise mit Ryanair von Palma nach Berlin-Brandenburg hin und zurück für unter 50 Euro fliegen, wenn man nicht an feste Tage gebunden ist. Der Hinflug am 21. Dezember kostet derzeit 14,99 Euro. Zurück geht es am 1. Januar für gerade mal 26 Euro. Wer noch ein paar Tage länger in Deutschland bleiben will, kommt am 5. Januar für 15 Euro wieder auf die Insel. In dieselbe Preiskategorie fällt ein Flug nach Frankfurt/Main. Hier kostet der Hinflug am 20. Dezember 27 Euro, zurück kommt man am 6. Januar beispielsweise für 19,99 Euro.

Weniger Angebot und dadurch minimal höhere Preise gibt es zwischen Palma und Hamburg. Hier kostet der letzte Hinflug vor Heiligabend am 20. Dezember derzeit genau 33,99 Euro. Am 3. Januar ist ein Rückflug für 35,99 Euro zu haben. Spottbillig geht es dagegen nach Köln. Hier kann man sogar noch am Morgen des 24. Dezembers für 19,99 Euro fliegen und kommt am 6. Januar für denselben Preis wieder nach Palma.

Aus Deutschland kaum unter 250 Euro für Hin- und Rückflug

Selbst bei Eurowings liegen die Preise über die Feiertage in diesem Jahr unter dem, was man in vergangenen Jahren zum Teil zahlen musste. Ein Hin- und Rückflug nach Berlin-Brandenburg zwischen dem 22. Dezember und dem 6. Januar kostet 79,98 Euro. Etwas mehr müssen Passagiere ausgeben, die nach München fliegen. Hin- und Rückflug für die Zeit vom 22. Dezember bis zum 7. Januar gibt es für 119,98 Euro.

Deutlich teurer wird es in die andere Richtung. Selbst bei Ryanair sind die Preise von Deutschland auf die Insel rund um Weihnachten schon ziemlich hoch. Im Fall von Frankfurt/Main müssen Reisende für Hin- und Rückflug 246,98 Euro hinblättern. Ein bisschen, wenn auch nicht viel günstiger ist es von Hamburg und Berlin aus. Hier kommt es sehr auf die Tage an. Eurowings ist da nicht günstiger. Besonders teuer ist es von Hamburg in Richtung Süden. Da kostet bereits die mit Abstand günstigste Verbindung in der gesamten Weihnachtszeit zwischen dem 22. Dezember und dem 6. Januar 259,98 Euro.

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Dass die Preise aus Deutschland auf die Insel ohnehin deutlich höher liegen als andersherum, erklärt sich Schellenberg mit einer deutlich anziehenden Nachfrage. So orientierten sich in diesem Jahr viele, die bisher an Weihnachten Langstreckenziele bevorzugten, aufgrund der Reisebeschränkungen Richtung Mallorca. Aber auch diejenigen, die wegen der Pandemie bisher lediglich innerhalb von Deutschland verreist seien, spürten inzwischen, dass Fliegen wieder möglich sei. „Und angesichts der happigen Hotelpreise in Deutschland in Verbindung mit einer großen Chance auf Regen entscheiden sich dann vielleicht doch einige für ein paar Tage im Süden“, vermutet Schellenberg.

Dieser Artikel erschien erstmals am 23. Oktober.