Der Lockdown für ganz Österreich bedeutet nach Ansicht der Hotelbranche einen erheblichen Imageschaden für den Tourismus. Das völlige Ausufern der Corona-Krise werfe ein schlechtes Licht auf das Land, sagte Susanne Kraus-Winkler vom Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Die Gäste seien nicht nur wegen der schönen Landschaft gekommen, sondern auch wegen des Gefühls der Sicherheit. "Sicherheit ist die neue Währung im Tourismus".

Der Lockdown für alle gilt von diesem Montag (22.11.) an für maximal 20 Tage. Kraus-Winkler nannte ihn alternativlos. "Wir müssen das jetzt mittragen", sagte sie. Der klassische Weihnachtsurlaub sei wohl gelaufen. Da sei allenfalls noch mit ein paar Stammgästen zu rechnen. Die Branche setze auf ein Durchstarten in der zweiten Saisonhälfte ab Mitte Januar. "Wir hoffen, dass noch was zu retten ist", so die Expertin.

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Durch die drohende Schließung von Hotels für Touristen verzögert sich der Saisonstart. Die Hotels sind in bisherigen Lockdowns nur für Geschäftsreisende und aus anderen zwingenden Gründen buchbar gewesen. Der Tiroler Skiort Ischgl wollte am 25. November die Skisaison eröffnen. In den Skigebieten in den Alpen finden im Winter auch viele Saisonkräfte von Mallorca Arbeit.

Schon die jüngste deutsche Reisewarnung für Österreich hatte zu einer Stornowelle in den Hotelbetrieben geführt. In der Wintersaison entfielen zuletzt knapp 37 Prozent aller Übernachtungen auf deutsche Touristen. Mit einem Hotelsterben rechnet Kraus-Winkler jedoch nicht. Der Umsatzausfall werde wohl durch die Regierung zumindest teilweise abgefedert. Die große Frage sei jedoch, wann man endlich wieder positive Signale als Tourismus-Ziel aussenden könne.