Die Corona-Pandemie ist zwar noch nicht ausgestanden und in vielen europäischen Ländern wütet derzeit eine heftige Omikron-Welle, doch die zumeist milderen Krankheitsverläufe scheinen die Menschen nicht mehr vom Reisen abhalten zu können. Die Lust, nach Mallorca zu fliegen, ist wieder da. Die Reiseveranstalter aus Großbritannien, Deutschland und anderen Quellmärkten nehmen in den kommenden Tagen bereits ihre Mallorca-Verbindungen wieder auf - zu Zeitpunkten wie vor der Pandemie. Und die Hoteliers auf der Insel richten sich darauf ein, wie neue Zahlen der mallorquinischen Hoteliersvereinigung FEHM vom Freitagnachmittag (4.2.) belegen.

Demnach haben 26 Prozent der der FEHM angeschlossenen Hotels auf Mallorca vor, bereits im Februar zu öffnen. Insgesamt sind das 201 Häuser, nachdem im Januar etwa 14 Prozent der inselweiten Hotels Gäste empfingen. Und im März gibt es einen weiteren deutlichen Zuwachs: Dann sollen 344 Hotels öffnen, oder 42 Prozent der Gesamtzahl der FEHM-Häuser. Ein überwiegender Teil der Hotels auf Mallorca gehört der FEHM an. Lediglich manches kleinere Haus ist nicht dabei.

An der Playa de Palma etwa sollen im Februar 32 Hotels geöffnet sein, im März dann bereits 48. In Peguera empfangen im Februar 13 Häuser Gäste, im März dann 29. Langsamer startet die Saison an den von Palma weiter entfernten Orten. So sind in Cala Millor im Februar acht Hotels geöffnet, im März dann zwölf. Und in Can Picafort startet man mit drei geöffneten Häusern im Februar in die Saison, im März kommen dann nur vier weitere hinzu.

Nachteile für die spanischen Hoteliers?

Wie es in der Pressemitteilung der FEHM heißt, ist damit zwar noch nicht ganz der Stand von 2019 erreicht, aber man bewege sich nur rund fünf bis zehn Prozentpunkte unter den Zahlen von vor der Pandemie. Die meisten Touristen kommen dann zum Wandern und zum Radfahren auf die Insel, und dazu zahlreiche Senioren aus anderen spanischen Regionen im Rahmen des sogenannten Imserso-Programms, das aufgrund der Pandemie in den vergangenen beiden Jahren ebenfalls brachlag.

Ab April dürfte der Tourismus dann mit Ostern Mitte des Monats an Fahrt aufnehmen. Fragezeichen gibt es noch für den Mai, denn in den vergangenen Jahren war es meist nach Ostern wieder zu einem Nachfragestopp gekommen - auch ohne Pandemie. In Großbritannien hätten inzwischen die Frühbuchungen wieder angezogen, vor allem die der Familien, sagte der Tui-Chef für die Balearen, Ian Livesey, dem "Diario de Mallorca".

Dabei helfen auch die Erleichterungen bei den Corona-Bestimmungen mit. Ab dem 11. Februar ist für Geimpfte kein Test mehr beim Reisen nötig. Die Hoteliers speziell in Spanien befürchten allerdings Nachteile, da Spanien von allen britischen Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren mindestens zwei Impfungen für die Einreise verlangt - etwas, das andere Mittelmeer-Ziele nicht zur Voraussetzung machen, wie die FEHM in der Pressemitteilung beklagt.

Was machen die Veranstalter?

Bei den Reiseveranstaltern tut sich besonders die deutsche Tui mit ihrer Airline Tuifly hervor und startet früh die Mallorca-Flüge. Bereits ab dem 11. Februar gibt es wieder Verbindungen aus deutschen Städten mit dem Charter. Auch vor der Pandemie legte Tuifly im Januar üblicherweise keine Flüge auf. Und im März beginnt Tuifly, die ersten Briten nach Son Sant Joan zu bringen. Die britische Jet2 kündigte an, rund eine Million Briten zum Urlaub auf die Balearen zu fliegen, davon 600.000 nach Mallorca. Das entspricht einem Wachstum von sechs Prozent gegenüber dem letzten Vor-Pandemie-Jahr 2019. Der erste Flug aus Manchester startet bereits am Freitag (4.2.). Ab April geht es von Manchester aus auch nach Ibiza und Menorca. /jk