Clubs und Diskotheken auf Mallorca bereiten sich auf die Partysaison 2022 vor und stehen vor einem Problem: Sie finden kaum Mitarbeiter. Laut Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften seien die hohen Mieten auf der Insel der wesentliche Faktor für diese Situation. Hinzu kommt, dass viele Mitarbeiter, die vor der Pandemie in den Nachtclubs arbeiteten, mittlerweile in anderen Bereichen einen Job gefunden hätten.

"Es ist mittlerweile echt schwierig Mitarbeiter zu finden, die Erfahrung haben - also jemand, der ein Tablett tragen kann, ohne dass die Getränke runterfallen", sagte ein Unternehmer gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Arbeitskräfte vom Festland bleiben eher weg

Das Problem ist auf der Insel nicht gleichmäßig verteilt. In den Partyzentren an der Bucht von Palma - also in der Stadt selbst, an der Playa de Palma und in Magaluf - sind viele der Mitarbeiter Residenten. Im Norden und im Osten der Insel hingegen kommen viele Arbeitskräfte vom Festland oder aus dem Ausland. Diese würden es sich zweimal überlegen, ob es sich angesichts der hohen Mieten lohnt, für den Job auf die Insel zu kommen.

Laut Angaben eines Sprechers der Gewerkschaft UGT holen viele Nachtclubs bereits jetzt - einige Wochen vor dem Beginn der eigentlichen Saison - ihre Mitarbeiter mit fijo discontinuo-Vetrag (fester Arbeitsvertrag über einen begrenzten Zeitraum im Jahr) aus der Winterpause zurück. Es herrsche Sorge, dass diese sonst bei einer anderen Firma anheuern könnten, so der Gewerkschaftssprecher.

Können die Clubs vom Rekordsommer profitieren?

Erschwert wird die Situation dadurch, dass dem Tourismus auf der Insel aller Voraussicht nach ein Rekordsommer bevorsteht, von dem auch die Clubs und Diskotheken profitieren können. Laut einem Sprecher des Verbands der Nachtclubs ABONE, würden die meisten Diskotheken auf der Insel um Ostern herum aufmachen. Wie erfolgreich diese Openings sind, hänge allerdings auch davon ab, ob bis dahin die Maskenpflicht in Innenräumen gefallen ist.

Laut dem Verbandssprecher brauchen die Clubs mindestens zwei sehr starke Saisons, um die Verluste der Pandemie auszugleichen. /pss