Die Auswirkungen auf Mallorca-Flüge halten sich bislang in Grenzen, können aber für die Betroffenen ärgerlich sein: Passagiere an mehreren deutschen Flughäfen müssen zu Wochenbeginn mit Flugausfällen und Verzögerungen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat Sicherheitskräfte in der Fluggastkontrolle an mehreren deutschen Flughäfen für Montag zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Am Flughafen Köln/Bonn legten die Beschäftigten kurz nach Mitternacht die Arbeit nieder, wie der zuständige Verdi-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Seit den frühen Morgenstunden haben nach Angaben der Gewerkschaft auch die Sicherheitskräfte an den Flughäfen Düsseldorf, Berlin, Bremen, Hannover und Leipzig die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass sich bundesweit etwa 1350 Beschäftigte an dem Warnstreik beteiligen.

Die Situation am Flughafen von Palma de Mallorca

Auf Mallorca-Flüge und den Betrieb am Flughafen von Palma de Mallorca hatten die Warnstreiks bis Montagmittag relativ wenig Auswirkungen. Eine Sprecherin des Flughafen-Betreibers sprach von einem "normalen" Flugbetrieb, wobei sie damit womöglich ein wenig übertrieben hat.

Verspätungen hatten laut der Aena-Anzeigetafel unter anderem Maschinen von und nach Dortmund (eine Stunde, in einem Fall sogar sechs Stunden, wobei dies auf der Dortmunder Anzeigetafel nicht angezeigt wurde), Düsseldorf (rund zwei Stunden), Berlin und Frankfurt (rund 30 Minuten). Ein Eurowings-Flug aus Köln/Bonn, der um 19.35 Uhr in Palma ankommen sollte, wurde ganz gestrichen (EWG 582). Pünktlich starteten und landeten hingegen Flüge aus Karlsruhe, München oder Hamburg. Am Dienstag (15.3.) wird es jedoch auch am Hambuger Flughafen zu einem ganztätigen Warnstreik kommen. Welche Flüge betroffen sein werden, ist noch unklar.

Mehr Zeit einplanen

An den betroffenen Flughäfen in Deutschland müssen Passagiere teils mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Fluggäste sollten sich bei den Fluggesellschaften über Verspätungen oder Stornierungen informieren und mehr Zeit für ihre Reise einplanen, teilte etwa die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) mit.

Am Flughafen Köln/Bonn wurden mehr als die Hälfte der regulären Flüge gestrichen, ähnliche Zahlen erwartet der Flughafen Düsseldorf. Auch am Hauptstadtflughafen BER fielen am Montagmorgen zahlreiche Flüge aus. Der Flughafenverband ADV rechnet bundesweit mit einer hohen zweistelligen Zahl ausgefallener Flüge.

Tarifkonflikt zieht sich hin

Die Warnstreiks sind Teil des Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Gewerkschaft verhandelt mit dem Arbeitgeberverband über einen neuen Tarifvertrag für bundesweit rund 25.000 Sicherheitskräfte, drei Verhandlungsrunden waren bisher ohne Ergebnis geblieben. Beide Seiten wollen sich am 16. und 17. März in Berlin zu weiteren Verhandlungen treffen.

Bereits Ende Februar hatte es nach zwei Verhandlungsrunden ohne Ergebnis an einzelnen Flughäfen Warnstreiks gegeben. Anfang März hatte die dritte Runde ebenfalls kein Ergebnis gebracht. Verdi bezeichnet das Angebot der Arbeitgeberseite als "unzureichend". Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen hatte nach den jüngsten Gesprächen zwar von Annäherungen gesprochen, die Vorstellungen lägen aber noch weit auseinander.

Hierüber wird gestritten

Verdi will einen Vertrag für zwölf Monate und darin die Stundenlöhne um mindestens einen Euro erhöhen. Die Gehälter der Gepäck- und Personalkontrolleure sollen das Niveau der Beschäftigten bei der Passagierkontrolle erreichen, Beschäftigte in der Flugzeugbewachung und der Bordkartenkontrolle bundesweit einheitlich bezahlt werden.

Das könnte Sie interessieren:

Der Flughafenverband kritisierte den Streikaufruf als "nicht verhältnismäßig". ·Wir appellieren an die Tarifpartner, zu den strittigen Punkten eine Übereinkunft am Verhandlungstisch zu suchen", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. /ck

Diese Meldung wird im Laufe des Tages aktualisiert.