Zwar warnen viele Fluggesellschaften inzwischen davor, dass die Tarife für Flüge auch von und nach Mallorca aufgrund der drastisch steigenden Treibstoffpreise durch den Ukraine-Krieg deutlich steigen dürften - zu sehen ist davon in den Buchungsportalen der Airlines bislang allerdings nicht viel. Bei einer MZ-Stichprobe am Montagnachmittag (28.3.) fanden sich von zahlreichen deutschen Städten aus Schnäppchen bei Flügen nach Mallorca und wieder zurück. Speziell im Mai und Juni liegen die Tarife für diejenigen, die jetzt buchen, nicht selten unter 20 Euro pro Strecke. Damit ist es deutlich günstiger, einen Flug von Deutschland auf die Insel zu buchen als in Deutschland oder auf der Insel den privaten Pkw vollzutanken.

Ganz vorne dabei bei den günstigen Preisen ist wie gewohnt der irische Billigflieger Ryanair. Hier gibt es für Menschen, die ein wenig flexibel bei ihren Reisedaten sind, billige Flüge zuhauf auf die Insel. Wer etwa von Nürnberg aus nach Palma fliegen will, der kann das am 23. Mai oder am 19. Juni für 16,99 Euro tun. Am 9. Juli kostet der einfache Flug mit 24,49 Euro nur geringfügig mehr. Auch die Rückflüge sind angesichts der derzeitigen Spritpreise beinahe unwirklich günstig. Am 2. Juni und am 27. Juni kommt man für 16,99 Euro auch wieder zurück. 24,49 Euro kostet der Flug am 18. Juli nach Franken.

Dresden und Berlin unschlagbar günstig

Und Nürnberg ist keine Ausnahme: Aus dem Norden der Republik kommt man vom Flughafen Hamburg aus für weniger als 45 Euro hin und zurück, wenn man die Reisedaten 7. bis 17. Mai auswählt. Je Strecke werden dafür 21,99 Euro fällig. Und wer noch ein bisschen länger auf der Insel verweilen will, kann auch am 18., am 19. oder am 20. Mai für ebenfalls 21,99 Euro wieder zurückfliegen.

Spottpreise auch im Westen: Von Düsseldorf Weeze aus kostet ein Mallorca-Flug am 8. Mai ebenfalls nur 21,99 Euro. Wer flexibel ist und am 18. Mai beispielsweise zurückfliegt, zahlt dafür ebenfalls nur 21,99 Euro. Und auch im Juni wird es nur unwesentlich teurer. Am 21. Juni kommt man für 29,20 Euro von Weeze aus nach Palma, zurück geht es dann für 22,99 Euro am 29. Juni.

Noch günstiger wird es für Mallorca-Reisende, die vom Flughafen in Dresden starten. Hier gibt es die Verbindung nach Palma am 7. Mai für 14,99 Euro. Wer einen Kurztrip plant und am 13. Mai zurückfliegt, zahlt auch für diesen Flug nur 14,99 Euro. Kaum teurer wird es dann im Juni. Ein Hinflug am 10. Juni ist für 16,99 Euro zu haben, der Rückflug am 16. Juni etwa kostet 28,79 Euro.

Auch Easyjet macht mit bei der Preisschlacht

Und auch von Berlin aus kommt man für nen Appel und n' Ei auf die Insel. Bei Ryanair kostet der Flug am 7. Mai von BER aus ebenfalls nur 14,99 Euro, am 17. Mai geht es für 14,99 Euro auch wieder zurück. Mit Easyjet kommt man ebenfalls am 7. Mai für 17,26 Euro nach Mallorca. Ein günstiger Rückflug geht etwa am 13. Mai für nur 15,99 Euro.

Easyjet fliegt auch von Basel aus günstig nach Mallorca. Für die einfache Strecke zahlt man am 8. Mai momentan 18,05 Schweizer Franken (17,57 Euro). Der Rückflug am 13. Mai kostet nur 40 Rappen mehr.

Die günstigen Tarife bei Ryanair seien deshalb möglich, weil die Airline bereits vor längerer Zeit den kompletten Treibstoffbedarf für das erste Quartal 2022 auf Vorrat gekauft habe, teilt eine Sprecherin der MZ mit. Und auch für das kommende Geschäftsjahr, das bei Ryanair im April beginnt, habe man vorgesorgt. Von April bis Ende Juni seien 80 Prozent des Bedarfs bereits gekauft, von Juli bis September 70 Prozent.

Im Sommer dürfte es teurer werden

Anders sieht das bei anderen Fluggesellschaften aus. Aage Dünhaupt, der Sprecher von Tuifly, geht "tendenziell aufgrund der steigenden Kosten aber auch Nachfrage von höheren Ticketpreisen aus". Auch Johanna Tillmann, die Sprecherin von Condor, rechnet mit höheren Preisen. Sie schreibt der MZ: "Da der Ölpreis weiterhin bei einem Rekordhoch liegt, werden Flugtickets für Gäste teurer werden."

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Die Situation sei für die Airlines momentan nicht einfach, teilt der Luftfahrtexperte Cord Schellenberg aus Hamburg der MZ mit: "Die Lage des europäischen Luftverkehrs ist weiterhin angespannt, da mit der Pandemie und dem russischen Krieg in der Ukraine nunmehr zwei Krisen parallel wirken." Die Nachfrage sei weiterhin gebremst: Geschäftsleute im Homeoffice und Privatreisende seien gleichermaßen mit unsicheren wirtschaftlichen Aussichten konfrontiert. "Deshalb stimulieren die Airlines den Markt." Was im Klartext bedeutet: Sie bieten derzeit mehr Flüge an, als angesichts der Nachfrage eigentlich nötig wären, weshalb die Preise niedriger liegen. Das werde sich aber in den kommenden Monaten ändern, glaubt Schellenberg: "Für den Sommer sind die Erwartungen dennoch hoch, daher das höhere Preisniveau."