Der Ballermann hat vorgelegt, jetzt zieht die Briten-Party-Hochburg Magaluf in der Gemeinde Calvià auf Mallorca nach - zumindest ein bisschen. Der seit Jahren mit einem negativen Image behaftete Küstenort hat eine Qualitätsoffensive verkündet.

Der Vorsitzende des Gastronomieverbands CAEB, Alfonso Robledo, präsentierte am Freitag (1.4.) gemeinsam mit dem Tourismusminister der Balearen, Iago Neguaruela, die Kampagne "Ola Magaluf". Die Ziele: Das Verhältnis zwischen Urlaubern und Anwohnern zu verbessern, die Sicherheit zu erhöhen, mehr Sauberkeit zu schaffen und allgemein ein besseres Image zu erreichen.

Das Geschäftsmodell ist passé

"Wir wollen alle davon überzeugen, dass die Exzesse und der Sauftourismus der Vergangenheit angehören und keinen Platz mehr in Magaluf haben", sagte Robledo. "Dieses Geschäftsmodell ist passé, nicht tragfähig und wir wollen es auch nicht mehr." Es gebe keine guten oder schlechten Unternehmer, sondern nur solche, die die Zeichen der Zeit erkannt hätten und diejenigen, die Angst vor dem Wandel hätten. "Diesen letzteren wollen wir bei der Umstellung helfen", so der Verbandsvorsitzende.

Er appellierte an die Medien, nicht immer nur die negativen Seiten von Magaluf zu zeigen, sondern auch die Unternehmer hervorzuheben, die etwas richtig machen.

Hippie-Markt statt Benimmregeln

Ganz so weit wie die Unternehmer am Ballermann, die sich vor einigen Wochen Benimmregeln für ihre eigenen Betriebe auferlegt hatten, geht man in Magaluf allerdings nicht. Gemeinsam mit einem großen internationalen Getränkekonzern will man eine Initiative starten, um die Restaurants und Bars nachhaltiger zu machen. Zudem wird jeden Donnerstag bis Sonntag ein "Hippie-Markt" stattfinden, mit dem sowohl Residenten als auch Urlauber angelockt werden sollen. Konkreter sind die Pläne bislang nicht.

Tourismusminister Iago Negueruela erklärte, Magaluf habe in den vergangenen Jahren von großen privaten Investitionen profitiert. "Jetzt kommen öffentliche Gelder durch die EU-Finanzspritzen hinzu. Wir müssen gewisse Bilder verbannen, und gemeinsam sind wir auf einem guten Weg." /pss