Restauranttische mitten auf den Bürgersteigen oder Parkstreifen - in einigen Phasen der Corona-Pandemie war das in vielen Gemeinden auf Mallorca gang und gäbe, um so mehr Abstand im Freien für die Gäste gewährleisten zu können. Doch in Sóller und vor allem im zugehörigen Hafenort Port de Sóller breiten sich viele Gastronomen auch jetzt noch auf den öffentlichen Flächen aus, und sorgen damit für Unmut bei den Anwohnern. Das Rathaus will jetzt härter durchgreifen.

Momentan sei die Tramuntana-Gemeinde eine "Stadt ohne Gesetz", so der zuständige Baudezernent im Rathaus, Jaume Bestard. Vor allem im Santa-Catalina-Viertel am Hafen sei die Stimmung der Anwohner aufgeheizt, da es kaum noch Platz für die Fußgänger gebe, so Bestard, der sich am vergangenen Samstag (30.4.) mit einigen Bewohnern vor Ort traf. "Es gibt zwar eine Regelung, diese muss aber auch eingehalten werden", so der Ratsherr weiter.

Bisher habe man das Thema zu lax behandelt, jetzt solle es "mehr Kontrollen" geben. In zwei Monaten solle dann gemeinsam mit den Anwohnern reflektiert werden, ob der verstärkte Einsatz von Ortspolizisten und Politessen Früchte trage. Auch wolle man beim balearischen Finanzamt (ATIB) nachfragen, ob die Gastronomen alle Abgaben bezahlt haben, um Teile des öffentlichen Raums zur Bewirtung zu nutzen. /somo