Die Mallorca-Saison wird gut, da sind sich Hoteliers und andere Beteiligte aus der Tourismusbranche einig. Trotzdem gibt es Sorgen: In einer Umfrage der Fundació Gadeso gaben die befragten Unternehmer an, dass sie mit rund neun Prozent weniger Urlaubern rechnen als 2019, dass die Preise um sieben Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie steigen, die Kosten für die Unternehmen allerdings um gar 15 Prozent. Daraus ergibt sich unter dem Strich ein Verlust der Rentabilität von 5,7 Prozent.

Ein hoher Prozentsatz, nämlich 42,3 Prozent der Unternehmer aus der Branche, ist noch immer der Meinung, dass es viele Ungewissheiten in Bezug auf die Hochsaison gibt. Genannt werden vor allem die Inflation und die Folgen des Einmarsches der Russen in der Ukraine. Hier werden vor allem Auswirkungen auf den deutschen Markt befürchtet.

Vor allem die kleineren Hotels betroffen

Die Hoteliers erwarten rund sechs Prozent weniger Gäste als 2019 bei einer gleichzeitigen Preiserhöhung von sieben Prozent für die Gäste. Dazu kommen aber auf der anderen Seite gestiegene Kosten für die Hoteliers von 12 Prozent. Die Preissteigerungen haben laut den Unternehmern eher Folgen für kleinere familiengeführte Häuser als für die großen Ketten. Schuld an den gestiegenen Kosten für die Hoteliers sind nach der Umfrage vor allem die Gehaltserhöhungen in der Branche, die noch vor der Pandemie beschlossen wurden, sowie der Fachkräftemangel, der vor allem durch die hohen Mietpreise auf den Balearen verursacht wird.

Bei den Ferienvermietern ist die Unsicherheit über den Saisonverlauf auch weit verbreitet: 31,3 Prozent der Vermieter können nicht abschätzen, wie rentabel dieses Jahr sein wird. Auch hier tragen vor allem die Inflation und der Ukraine-Konflikt zu diesem Stimmungsbild bei.

Kurze, aber intensive Saison

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Es werde immer schwieriger, in einer recht kurzen, aber intensiven Saison die nötige Rentabilität zu erzielen, ist eine der Schlussfolgerungen der Umfrage. Vielmehr müsse vor allem versucht werden, mit Investitionen und damit verbundenen Preissteigerungen die Rentabilität zu erhöhen.

Schlechter als die Situation der Unterkünfte schätzen die Unternehmer der angrenzenden Bereiche wie Gastronomie, Nachtleben, Einzelhandel und Transport die Aussichten ein. Nach ihrer Meinung wird die Aktivität um 12 Prozent im Vergleich zu 2019 zurückgehen. Die Preise steigen zwar um sechs Prozent, die Kosten für die Unternehmen allerdings um 17 Prozent. /jk