Die Balearen-Regierung will schärfer gegen illegale Partys auf Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera vorgehen. Ein am Montag (16.5.) beschlossener Bußgeldkatalog sieht hohe Strafen für Veranstalter, Partygäste und Ferienvermieter vor.

Wer an einer nicht genehmigten Feier teilnimmt, für die Eintrittsgeld erhoben wurde, kann mit 300 bis 3.000 Euro belangt werden. Für die Organisation, Vermarktung oder Werbung sowie für die Teilnahme an Partys in Naturgebieten werden noch wesentlich höhere Strafen verhängt. Das Bußgeld wird zwischen 3.000 und 30.000 Euro liegen und kann sogar 300.000 Euro erreichen.

Die Eigentümer der Grundstücke oder Immobilien müssen ebenfalls mit einem Bußgeld rechnen, wenn sie diese für die Veranstaltungen vermieten. Wenn die Party ohne das Wissen der Vermieter stattgefunden hat, liegt die Beweislast bei ihnen - ein Aspekt, gegen den der Verband der Ferienvermieter bereits protestiert hat.

Prinzipiell ist dieser Bußgeldkatalog vor allem dafür gedacht, illegalen Partys auf Ibiza ein Ende zu setzen. Zugestimmt haben aber auch die anderen Inselräte. Die nicht genehmigten Partys steigen meist in Ferienhäusern oder auf ländlichen Anwesen. Sie stellen laut Balearen-Regierung nicht nur einen unlauteren Wettbewerb für die eigentliche Partyindustrie dar, sondern gefährden auch die Feiernden, da weder Sicherheitskräfte noch Notfallversorgung bereit stehen.

Verordnung auf Mallorca unterscheidet zwischen Privatfeiern und illegalen Partys

Die neue Verordnung unterscheidet klar zwischen einer Familien- oder Privatfeier in einer Wohnung oder einem Haus und einer illegalen Party, bei der die Veranstalter einen Gewinn erzielen wollen, da in der Regel ein Eintrittsgeld verlangt wird

Weiterhin gilt, dass die Polizei Privatwohnungen und -grundstücke nicht ohne richterliche Genehmigung oder die des Eigentümers betreten darf. Stattdessen müssten die Beamten darauf warten, bis die Feier vorbei ist, um die Veranstalter und die Teilnehmer zu belangen, unterstrich Mercedes Garrido, Präsidentialamts-Ministerin in der Balearen-Regierung. Auf Ibiza hat der Inselrat bereits mehrfach Privatdetektive damit beauftragt, Beweise gegen illegale Partys zu sammeln.