Weil ein Kunde seinen Mietwagen bei der Autovermietung Goldcar eine Stunde später abgegeben hat als bei der Buchung angegeben, hat die Mietwagenfirma vom Konto des Mannes 185 Euro abgebucht, ohne ihn davon zu unterrichten. Goldcar muss deshalb nun eine Geldstrafe von 11.000 Euro zahlen. Das verfügte die Generaldirektion für Verbraucherschutz der Balearen-Regierung. Ein Gericht hat die Sanktion nun für rechtens erklärt.
Die Verbraucherschutzabteilung kam zu dem Schluss, dass der Betrag, den Goldcar dem Kunden in Rechnung stellte, unverhältnismäßig sei. Auch habe Goldcar den Betrag einfach vom Konto des Mannes abgebucht, ohne ihn darüber zu informieren. Darüber hinaus verstoße die Höhe der Strafe gegen die eigenen Richtlinien von Goldcar, die eine Sanktion von 40 Euro pro Tag vorsehen, den das Auto verspätet abgegeben wird. In dem vorliegenden Fall handelte es sich allerdings nur um eine Verspätung von 59 Minuten.
Nicht das erste Bußgeldverfahren gegen einen Autoverleiher
Immer wieder sanktioniert die Balearen-Regierung Unternehmen auf der Insel, häufig sind es Autovermieter, die mit teils fragwürdigen Methoden versuchen, mehr Geld von den Kundinnen und Kunden einzunehmen. In den zurückliegenden Jahren hat die Verbraucherschutzabteilung sechs Geldstrafen in Höhe von 48.800 Euro gegen Autovermieter verhängt. Drei der Bußgeldverfahren richteten sich gegen Goldcar.
In zwei der Fälle hatte Goldcar den Kunden nach Rückgabe des Autos Schäden in Rechnung gestellt, die bereits vor dem Moment der Anmietung existierten. Goldcar hatte die Schäden jeweils mit 250 Euro berechnet, die Kunden konnten allerdings nachweisen, dass die Kratzer und Dellen bereits vorher verursacht worden waren. MZ-Leser berichten ebenfalls regelmäßig über fragwürdige Geschäftspraktiken von Mietwagenfirmen. Auch hier sind immer wieder die Anbieter Goldcar oder OK Cars auffällig. /jk