Mallorca hat sich in diesem Sommer gänzlich von dem Corona-bedingten Urlauberrückgang erholt. Das zeigen nun auch Statistiken von Mallorcas Hoteliervereinigung Fehm. Im Juli waren 93 Prozent aller Hotelbetten auf der Insel belegt. Das sind sogar fünf Prozentpunkte mehr als im Vor-Corona-Juli 2019 und 32 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. "Jeder vierte internationale Urlauber, der nach Spanien kommt, entschiedet sich für die Balearen", so die Fehm-Vorsitzende María Frontera.

Überhaupt zeigt sich der Verband in einer Pressemitteilung in vielerlei Hinsicht optimistisch. "Wir sind nicht nur der Sektor, der die meisten Arbeitsplätze schafft, was die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors beweist, sondern wir schaffen auch mehr und qualitativ bessere Arbeitsplätze als vor der Pandemie", lässt sich María Frontera in der Veröffentlichung zitieren und lobt sich selbst: "Wir im Beherbergungssektor haben unsere Hausaufgaben gemacht."

Trotzdem jammern

Gleichzeitig warnte die Hotelierin vor einer nie da gewesenen Komplexität aufgrund der geopolitischen Lage und der veränderten Gewohnheiten nach der Pandemie. Es sei notwendig, mehr spezialisierte Fachkräfte einzustellen oder auszubilden, um sich erfolgreich Themen wie der Digitalisierung oder der angestrebten nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu stellen.

Wermutstropfen seien aktuell zudem die zahlreichen Annullierungen aufgrund von Streiks der Fluggesellschaften und der teils chaotischen Zustände an vielen Flughäfen. All dies wirke sich auch auf den Hotelsektor nachteilig aus. Ebenso schlage sich der Anstieg der Nachfrage noch nicht in verbesserten Gewinnspannen nieder. "Die Verluste durch die Pandemie und die Betriebskosten, die sich aus dem Inflationsanstieg ergeben, sind viel höher und wurden nicht prozentual in den Hotelpreisen weitergegeben", so Frontera. /somo