Mallorca Zeitung

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Lufthansa-Chef Spohr erklärt die Zeit der Billigflüge nach Mallorca für beendet

Der Manager sagte im "Stern", dass billige Tickets nicht nur ökologisch unverantwortlich, sondern auch ökonomisch unsinnig seien

Eurowings ist eine Tochtergesellschaft der Lufthansa. Eurowings

Wer die Hoffnung hegt, dass man in den kommenden Jahren wieder wie vor der Pandemie mit der Familie für wenig Geld nach Mallorca fliegen kann, dürfte enttäuscht sein. In einem Interview mit dem Magazin "Stern" erklärt Lufthansa-Chef Carsten Spohr die Zeit der Billigflüge für beendet. Und dies sei auch gut so.

"Für neun Euro nach Mallorca zu fliegen, ist nicht nur ökologisch verantwortungslos und ökonomisch unsinnig, weil man nichts verdient, sondern es ist auch gegenüber der Dienstleistung respektlos, die erbracht werden muss, um jemanden sicher nach Mallorca zu fliegen" sagte der 55-Jährige, der der Airline seit 2014 vorsteht.

Durchschnittlich acht Euro Verdienst pro Fluggast

Spohr erklärt zudem, dass das Unternehmen pro Fluggast durchschnittlich rund acht Euro verdiene. "Die Faszination des Luftverkehrs entsteht nicht in erster Linie aus faszinierenden Renditen", so der Wirtschaftsingenieur mit Pilotenschein. Die in den zurückliegenden drei Jahren drastisch gestiegenen Flugpreise haben diese Situation eher noch verschärft. "Die Kosten für Treibstoff, Personal und für die Abwicklung an den Flughäfen sind drastisch gestiegen."

Dass es im Unternehmen, unter anderem auch bei der Tochtergesellschaft Eurowings, immer wieder zu Streiks komme, bewertet der Manager im Gespräch als normal. "Wenn es nachts um drei über dem Südatlantik wackelt, bin ich sehr froh, drei selbstbewusste Kolleginnen oder Kollegen im Cockpit zu haben. Dass dann 11.000 Piloten auch eine selbstbewusste, große Gruppe sind, ist logisch." Allein in Deutschland habe das weltweit agierende Unternehmen 140 Tarifverträge.

Klimaneutrales Fliegen

Spohr äußerte sich auch zu der Frage des klimaneutralen Fliegens. Aktuell zahle, wer das wolle, bei Mallorca-Reisen rund 95 Euro auf den normalen Flugpreis drauf, um den Flug klimaneutral zu gestalten. Bei einem Interkontinentalflug etwa von Frankfurt nach San Francisco betrage der Zuschlag 550 Euro. Diese Zuschläge zahlen derzeit allerdings nur 0,05 Prozent der Flugbucher.

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