Sommer-Urlaub 2023: Bei den Buchungen läuft die Türkei derzeit Mallorca den Rang ab

Die Reiseveranstalter stellen durch die Bank bei den Frühbuchern eine schwächere Nachfrage nach den Balearen fest

Ist das Meer in der Türkei oder in Griechenland etwa schöner als hier an der Playa de Palma?

Ist das Meer in der Türkei oder in Griechenland etwa schöner als hier an der Playa de Palma? / Nele Bendgens

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Kurz vor Weihnachten – höchste Zeit für viele Deutsche, Schweizer und Österreicher, das Reiseziel für den nächsten Sommerurlaub auszuwählen. Und mehr als um die bloße Destination an sich geht es zumindest bei den Frühbuchern eher um überschaubare Preise, jetzt in Zeiten der anhaltenden Inflation. Speziell Familien sind verstärkt auf der Suche nach All-inclusive-Paketen, um böse Überraschungen in der Budgetplanung zu vermeiden. Das bestätigen mehrere Reiseveranstalter.

Was Mallorca angeht, zeigt sich, dass sich die Insel angesichts der Konkurrenz im Mittelmeerraum warm anziehen muss. „Die Buchungseingänge für Mallorca waren bisher tatsächlich etwas schwächer, dennoch gehe ich nicht von einem Buchungseinbruch aus, weil sich seit drei, vier Wochen abzeichnet, dass die Buchungen anziehen“, sagte etwa Ingo Burmester, der Vorstandsvorsitzende des Veranstalters DER Touristik bei einer Pressekonferenz am Dienstag (13.12.). Man setze weiterhin stark auf die Balearen, habe 550 Hotels im Portfolio und sei auch für 2023 noch einmal im Angebot gewachsen.

Die Türkei lockt mit günstigeren Preisen und einer schwachen Lira

Und trotzdem: In der Pressekonferenz war vor allem von deutlichen Zuwächsen in Griechenland und vor allem in der Türkei die Rede. Das Land an der Ostgrenze der EU profitiert ohnehin schon von günstigeren Preisen, dazu befindet sich die türkische Lira derzeit in einem Tief, sodass der Urlaub für Ausländer noch einmal günstiger wird.

Auch Tui hat in einer Pressemitteilung festgestellt, dass die beliebtesten Ziele derzeit „die mit einem hohen Anteil an All-inclusive-Angeboten“ sind, insbesondere Ägypten und die Türkei. „Im Urlaubsranking für den Sommer 2023 schiebt sich die Türkei auf die Pole-Position. Antalya überholt Mallorca“, heißt es in der Mitteilung vom Montag (12.12.). Auf den Rängen drei bis fünf folgten die griechischen Inseln Kreta, Rhodos und Kos. Aber auch Zypern und Djerba seien angesagt. Wobei Tui-Sprecher Aage Dünhaupt Mallorca in Sachen Spitzenplatz nicht abschreiben will. „Mallorca hat sicher das größte Potenzial, im Lauf der Saison und während des Sommers viele Buchungen dazuzubekommen“, sagt er der MZ. Schließlich baue Tui das Angebot auf Mallorca 2023 um fünf Prozent aus.

Hoffen auf das Kurzfristgeschäft

Eine schwächere Mallorca-Saison als erwartet? Das schließt derzeit auch Schauinsland nicht aus. Ein Sprecher lässt die MZ wissen, dass „bei den Vorausbuchungen für den kommenden Sommer Destinationen wie die Türkei, Griechenland oder Tunesien stärker nachgefragt“ wurden. Die Balearen hätten bereits im Sommer 2022 von einem starken Kurzfristgeschäft profitiert. „Wir hoffen deshalb, in Zusammenarbeit mit unseren Hotelpartnern auf den Balearen Buchungsanreize im Januar/Februar für den Sommer anzufachen, damit die Hoteliers und wir nicht komplett auf den Kurzfristmarkt angewiesen sind.“

Dasselbe bekommt man bei FTI zu hören. Der Veranstalter klammert sich ebenso an kurzfristigere Buchungen für Mallorca, aber auch für die anderen Ziele. Spanien-Chef Carlos Moreno sagt der MZ, dass generell „die Buchungen für den Sommer in vielen Gebieten noch etwas zurückhaltend sind“. In der Sommerbuchungswelle werde Mallorca wieder zu den Top-Zielen gehören, hofft Moreno.

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