Beschäftigte in der Tourismusbranche auf Mallorca verdienen ab April deutlich mehr

Die Tarifparteien einigten sich auf 8,3 Prozent mehr Geld bis 2024

"Das haben wir wieder gut hingekriegt, Iago": Ministerpräsidentin Francina Armengol mit Arbeitsminister Iago Negueruela. Vorne Maria Frontera von der Hoteliersvereinigung Fehm.

"Das haben wir wieder gut hingekriegt, Iago": Ministerpräsidentin Francina Armengol mit Arbeitsminister Iago Negueruela. Vorne Maria Frontera von der Hoteliersvereinigung Fehm. / CAIB

Fernando Guijarro

Erneut gibt es für die rund 160.000 Beschäftigten im Hotellerie- und Gaststättengewerbe auf Mallorca und den Nachbarinseln spürbar mehr Geld für ihre Arbeit. Gewerkschaftsvertreter und Arbeitgeber haben sich am Mittwoch (15.2.) darauf geeinigt, die Gehälter ab April um fünf Prozent anzuheben und dann 2024 noch einmal um 3,3 Prozent. Damit bekommen die Angestellten in der Branche nach dem kräftigen Gehaltsplus beim letzten Tarifvertrag 2017 innerhalb von acht Jahren 25,5 Prozent mehr Geld.

Die Gehaltserhöhung war aber nur ein Pfeiler des neuen Tarifvertrages. Die Tarifparteien sowie die Balearen-Regierung, die als Vermittler zwischen den Gewerkschaften und Unternehmervertretern fungierte, schlossen eine Vereinbarung, um in Zukunft die Arbeitsbelastung der Angestellten zu erfassen. Angefangen werden soll nun mit den Zimmermädchen. Auch die Arbeitssicherheit soll einen größeren Stellenwert bekommen. Dazu werden mehr Inspekteure eingestellt, die die Arbeitsplätze überprüfen.

Weiterbildung ein wichtiger Pfeiler

Auch die Weiterbildung nimmt einen wichtigen Stellenwert im neuen Tarifvertrag ein. Innerhalb eines Jahres sind die Unternehmen aufgefordert, aktiv die Weiterbildungsangebote mitzugestalten, die ihre Angestellten durchlaufen sollen. Arbeitsminister Iago Negueruela, der einmal mehr als Vermittler zwischen den Tarifparteien auftrat, stellte dafür 40 Millionen Euro in Aussicht.

Unter anderem werden damit neue Ausbildungszentren in Palma, Calvià, Alcúdia und Capdepera geschaffen. Auch soll es eine finanzielle Unterstützung für Saisonkräfte geben, die im Winter ohne Einkommen sind. Sie sollen damit die Möglichkeit zu Weiterbildungen bekommen.

Neuer direkter Draht zwischen Gewerkschaften und Gastronomie

Den neuen Tarifvertrag haben letztendlich auch die Vertreter der Gastronomie und des Nachtlebens unterschrieben, auch wenn sie zunächst große Vorbehalte unter anderem gegen die erneute deutliche Gehaltserhöhung hatten. Den Ausschlag gab nun, dass vereinbart wurde, einen runden Tisch zwischen den Gewerkschaften und den Branchenvertretern zu schaffen, an dem Themen außerhalb des Hotelgewerbes besprochen werden können.

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol sprach von einem "historischen" Tag und einem Tag voller "Freude". Es werde nicht nur der Reichtum auf den Inseln besser verteilt, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Balearen erhöht angesichts der großen Bedeutung, die die Weiterbildung im neuen Tarifvertrag spielt. /jk

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