Tui will Urlauber in Wasserstoff-Bussen über Mallorca chauffieren

Zunächst sollen mehrere Minibusse für die Saison 2023 angeschafft werden, ab 2024 dann die großen Fahrzeuge ersetzt werden

Tui-Vorstandsvorsitzender Sebastian Ebel (re.) und Tourismusminister Iago Negueruela vor einem Wasserstoff-Bus.

Tui-Vorstandsvorsitzender Sebastian Ebel (re.) und Tourismusminister Iago Negueruela vor einem Wasserstoff-Bus. / CAIB

MZ

Der Reiseveranstalter Tui will ab dieser Saison 2023 auf Mallorca die ersten mit Wasserstoff betriebenen Urlauber-Shuttles einsetzen. Wie Tui-Vorstandsvorsitzender Sebastian Ebel am Mittwoch (22.3.) in Palma erklärte, sollen die ersten Minibusse im Sommer zum Einsatz kommen, um die Gäste zwischen Flughafen und Hotels zu transportieren. Bei der Tourismusmesse ITB in Berlin Anfang März hatte Tui mit der Balearen-Regierung zu einer möglichen Zusammenarbeit bei diesem Thema Kontakt aufgenommen.

Am Mittwoch wurde Ebel gemeinsam mit Thomas Ellerbeck, der sich um die Nachhaltigkeitssparte des Veranstalters kümmert, von Tourismusminister Iago Negueruela und der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol auf der Insel empfangen. Gemeinsam sahen sich die Verantwortlichen der Tui und eine Abordnung der Balearen-Regierung auch die neue Wasserstoff-Anlage in Lloseta an.

Gesamte Flotte soll erneuert und auf Wasserstoff umgestellt werden

Nach den Minibussen will Tui in einem nächsten, weitaus aufwendigeren Schritt ab dem Jahr 2024 die gesamte Flotte der großen Urlauberbusse in Spanien auf Wasserstoff umstellen. Derzeit sind für die Tui 160 dieser Fahrzeuge im Einsatz, allein 70 auf Mallorca. Dieses Projekt sei aber langfristig zu sehen, erklärte Sebastian Ebel. "Das ist anders als eine gewöhnliche Ausschreibung von Bussen, diese Fahrzeuge sind deutlich teurer", erklärte Ebel.

Beim Besuch der Wasserstoff-Anlage in Lloseta.

Beim Besuch der Wasserstoff-Anlage in Lloseta. / CAIB

Wann die Umstellung komplett erfolgt sein soll, "in drei, fünf oder sieben Jahren", dazu wollte Ebel sich nicht festlegen. Vieles hänge davon ab, in welcher Geschwindigkeit die neuen Busse gebaut und geliefert werden können. Der zweite wichtige Aspekt sei die Wasserstoff-Infrastruktur in den Urlaubsgebieten. Eine Wasserstoff-Tankstelle am Flughafen sei Voraussetzung, so Ebel.

Wasserstoff am Flughafen tanken

Iago Negueruela stellte in Aussicht, dass am Flughafen Son Sant Joan in Palma die Möglichkeit gegeben sein werde, Wasserstoff zu tanken. Auch in den Depots der EMT-Stadtbusse nicht weit entfernt vom Flughafen soll es die entsprechende Infrastruktur geben. Negueruela erklärte, dass für diese Investitionen EU-Gelder bereitstünden. /jk