Nach Tausenden Flugausfällen: Mallorca-Flieger Ryanair sammelt Unterschriften für mehr Fluggastrechte

Konkret geht es um die zahlreichen Flugausfälle durch die Streiks der französischen Fluglotsen

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Die irische Fluglinie Ryanair hat eine Unterschriftenkampagne gestartet, um nach eigenen Angaben die Passagierrechte zu stärken, die durch die regelmäßigen Streiks der französischen Fluglotsen beeinträchtigt werden. Ziel der Petition ist es, mindestens eine Million Unterschriften zu sammeln. Diese sollen dann der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgelegt werden.

Ende April waren bereits 600.000 Unterschriften zusammengekommen. Die Passagiere, so die Airline, hätten es satt, "dass ihre Reisepläne aufgrund von Streiks der französischen Flugsicherung kurzfristig storniert werden, und das alles nur, weil die EU-Kommission ihr Recht auf Bewegungsfreiheit nicht geschützt hat".

50 Streiktage im ersten Trimester

In den ersten vier Monaten des Jahres habe es 50 Streiktage der Fluglotsen gegeben. Ryanair habe in diesem Zeitraum rund 3.700 Flüge streichen müssen. Dadurch seien 660.000 Passagiere am Boden geblieben, so die Airline. Dabei seien hauptsächlich Reisende betroffen, die Frankreich nur überfliegen, etwa aus Ländern wie Spanien, Deutschland, Portugal, Großbritannien und Irland.

Nach Ansicht der Airline sind die Urlaubspläne von zahlreichen Familien für den Sommer in Gefahr, wenn den französischen Gewerkschaften kein Einhalt geboten wird. Es sei zwar ihr gutes Recht zu streiken, aber Passagiere, die weder in dem Land abfliegen noch landen, sollten davon nicht beeinträchtigt werden. "Es ist an der Zeit, Überflüge während französischer Flugsicherungsstreiks zu schützen, wie es Italien und Griechenland bereits tun. Wenn die französischen Flugsicherungsgewerkschaften darauf bestehen zu streiken, dann sollten sie die französischen Flüge streichen und die Überflüge schützen.”

Darum ist ein Überfliegen kompliziert

Für Flüge nach Mallorca ist besonders der Tower in Marseille von Bedeutung. Es ist für Fluglinien teuer und aufwendig, den französischen Luftraum zu umfliegen, da dieser gerade im Mittelmeer sehr breit ist: Das Fluginformationsgebiet (Flight Information Region, FIR) Marseille beginnt gleich östlich von Menorca, reicht im Süden bis hinunter nach Sardinien, umfasst Korsika und stößt im Nordosten an die italienische sowie schweizerische Grenze.

Für Airlines wie Ryanair, die knapp kalkulieren, lohnt sich ein Umfliegen des Gebietes nicht. Deshalb werden die Flüge annulliert. Mehr über diese Thematik erfahren Sie hier:

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