Wahlsieg der Konservativen auf Mallorca: Auch die Ferienvermieter und die Immobilienmakler jubeln

Die Einzelhändler wünschen sich mehr Sauberkeit, die Künstler Unterstützung und die Gewerkschaften ein moderates Bildungsministerium auf den Inseln

Antoni Barceló und Maria Gibert, die Vorsitzenden von Habtur.

Antoni Barceló und Maria Gibert, die Vorsitzenden von Habtur. / B. Ramon

Myriam B. Moneo

Der Wahlsieg der Konservativen hat in einigen Branchen auf der Insel für Erleichterung gesorgt. Nachdem sich bereits die Hoteliers euphorisch angesichts der Aussicht auf eine rechte Regierung gezeigt hatten, drückten nun auch die Ferienvermieter ihre Freude aus. Der Verband Habtur erklärte, man sei voller Hoffnung, dass die Zeit der Verbote nun vorbei sei. Der ausscheidende Minister Iago Negueruela sei "der schlechteste Tourismusminister in der Geschichte der Balearen" gewesen.

Von der Wahlsiegerin Marga Prohens wünscht sich Habtur, dass die 90.000 Plätze in der Bettenbörse, die durch die derzeitige Gesetzgebung zu verschwinden drohen, reaktiviert werden. Auch die Einteilung in Zonen, in denen Ferienvermietung erlaubt ist oder nicht, soll nach Ansicht der Ferienvermieter wieder fallen. Man vertraue darauf, dass ein Tourismusminister einbestellt wird, der "die Bedürfnisse der ganzen Branche im Blick habe und nicht nur die eines Teils." Laut dem Verband wurden unter Francina Armengol vor allem die Hoteliers bevorzugt.

Das sagen die Immobilienmakler

Auch die Immobilienmakler schweben auf Wolke 7. Der Verband Abini zeigte sich erfreut darüber, dass das spanische Wohnraumgesetz, das unter anderem einen Mietendeckel vorsieht, auf den Balearen nicht zur Anwendung kommen soll. Der Verbandsvorsitzende Hans Lenz drückte sein Bedauern darüber aus, dass die Vorgängerregierung die Vorschläge von Abini nie berücksichtigt habe, obwohl man nur darauf bedacht gewesen sei, die schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern.

Zwar seien die für Wohnraum zuständigen Generaldirektoren der Vorgängerregierung immer offen für die Vorschläge der Branche gewesen, doch habe es "höhere Gewalten" gegeben, die verhinderten, dass diese zur Anwendung kamen. Von der neuen Regierung erhoffe man sich Verantwortungsbewusstsein und "dass die Meinung der Branche beachtet wird."

Die Wünsche der Einzelhändler

Der Verband der Einzelhändler Afdeco erklärte, man stehe der neuen Regierung zur Verfügung, um die Situation der Branche zu verbessern. Man erhoffe sich beispielsweise Unterstützung im Kampf gegen die Dominanz der großen Online-Händler. Vom designierten Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, wünsche man sich Engagement, um die Sicherheit, die Mobilität und die Sauberkeit in der Stadt zu erhöhen.

Darum bitten die Gewerkschafter

Die Gewerkschaft CCOO gratulierte der PP zum Wahlsieg und hofft, dass Marga Prohens das Wahlversprechen einlöst, Kitas kostenlos zu machen. Zudem warnte die Gewerkschaft davor, der rechtsextremen Partei Vox das Bildungsministerium zu überlassen. "Man darf nicht die Zukunft der Bildung aufs Spiel setzen, nur um ausreichende Stimmen für die Regierungsbildung zu bekommen."

Gratulation von den Künstlern

Vonseiten des Künstlerverbands Aavib hieß es, man wünsche sich von der neuen Regierung Unterstützung. Zudem bedankte sich der Verband bei den ausscheidenden Politikern für deren geleistete Arbeit im Bereich der Kultur. /pss

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