Yacht-Schnösel lassen sich Pop-Up-Beach-Club am Naturstrand Es Carbó errichten

Es ist erstaunlich, aber auch nach all den Jahren des Massentourismus auf Mallorca finden Urlauber immer noch innovative und kreative Methoden, um die Einheimischen auf die Palme zu bringen. Sonntagmorgen (8.6.) am Naturstrand Es Carbó im Süden Mallorcas. Die ersten Frühaufsteher sind schon am Strand, als die Besatzung einer luxuriösen Yacht an den Strand fährt.

Pop-Up-Beach-Club

In Windeseile bauen elegant gekleidete Bedienstete ein Zelt auf, platzieren kleine Tische und ausladende Sitzgelegenheiten, auf denen fein säuberlich aufgerollte Handtücher drapiert werden. Damit die werten Gäste nicht vom sanften Plätschern des Meerwassers gestört werden, bauen die Butler Lautsprecherboxen auf. Natürlich darf auch ein umfassendes Catering für das leibliche Wohl nicht fehlen. Fertig ist der Pop-Up-Beach-Club in der Natur.

Doch lange währt die Freude nicht. Die herbeigerufene Ortspolizei der Gemeinde Ses Salines informiert die Betreiber, dass so ein Handeln nicht gestattet ist. Ein Bußgeldverfahren wird eingeleitet. Nach rund drei Stunden ist die Sause vorbei. Der Lärm allerdings nicht. Denn nicht weit von der Küste entfernt ankern an diesem Vormittag drei Yachten, deren Besatzung es ebenfalls für unerlässlich hält, den jungfräulichen Strand mit lauter Musik zu beschallen.

Hochzeiten in den Dünen

Es ist nicht das erste Mal, dass Urlauber Naturstrände auf der Insel für ihre privaten Zwecke und unter jeglicher Missachtung der Umwelt benutzen. In den Jahren 2013 und 2018 etwa wurde der Naturstrand Es Trenc, nordöstlich von Es Carbó gelegen, zum Schauplatz für Hochzeiten. Dabei machten sich die Gäste in den empfindlichen Dünensystemen breit.  Für den Aufbau der verbotenen Zelte fuhr bei der Feier 2018 anscheinend auch ein Geländewagen durch das Naturschutzgebiet. Die Vorfälle wurden damals von den Umweltschutzorganisationen Gob und Terraferida angeprangert.