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Ferienvermietung, Partyboote und Hostels: Palma plant strengere Regeln für den Tourismus

Bürgermeister Jaime Martínez stellte die Maßnahmen am Dienstag vor. Allerdings war davon auch schon 2024 die Rede

Heiß her geht es mitunter auf den Partybooten.

Heiß her geht es mitunter auf den Partybooten. / DM/Archiv

Die Stadt Palma verschärft die Regeln für den Tourismus. Die Verwaltung der größten Stadt auf Mallorca plant ein umfassendes Verbot für neue Ferienwohnungen genauso wie für die Partyboote am Paseo Marítimo und für neue Hostels, die faktisch als Billighotels betrieben werden. Das kündigte Palmas Bürgermeister Jaime Martínez am Dienstag (14.10.) bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem Tourismusdezernenten Javier Bonet an.

Derzeit sind in Palma 639 legale Ferienunterkünfte in Einfamilienhäusern registriert. Die Vermietung von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ist bereits untersagt – dennoch boomt das illegale Angebot. Künftig sollen keine neuen Lizenzen mehr vergeben werden. Und es gibt noch eine zusätzliche Einschränkung: Wird eine bestehende Ferienunterkunft abgemeldet, sollen diese Gästebetten nicht wieder auf den Markt kommen.

Initiative geht auf die Linkspartei Podemos zurück

Diese Ankündigung setzt eine bereits im Mai 2024 vom Stadtrat beschlossene Initiative um, die von der linken Podemos-Partei eingebracht und auch von den konservativen Volkspartei (PP) unterstützt wurde. Das generelle Verbot soll „so bald wie möglich“ durch eine Änderung des Flächennutzungsplans in Kraft treten – und zwar für sämtliche Formen touristischer Vermietung im gesamten Stadtgebiet.

Auch gegen die im Sommer immer zahlreicher auftretenden sogenannten Partyboote am Hafen will die Stadt nun gemeinsam mit der Hafenbehörde der Balearen (APB) vorgehen. Der Lärm der Musik und das unzivilisierte Verhalten der häufig alkoholisierten Gruppen auf den Booten sind den Anwohnerinnen und Anwohnern seit langem ein Dorn im Auge. Zwar liegt die Zuständigkeit für ein Verbot bei der APB, doch Bürgermeister Martínez zeigte sich zuversichtlich: „Wir haben ihnen klar gemacht, dass wir nicht nur den politischen Willen haben, sondern diese Maßnahme auch verlangen.“

Hafenbehörde unter Druck gesetzt

Die Hafenbehörde habe inzwischen ein neues Verständnis für die Stadt entwickelt, betonte Martínez: „Sie weiß jetzt, dass eine vollständige Integration von Hafen und Stadt nur möglich ist, wenn solche Partyboote verschwinden.“ Sollte die Hafenbehörde allein nicht durchgreifen können, werde die Stadt selbst aktiv werden oder Druck auf die Regionalregierung ausüben, um gesetzliche Schritte einzuleiten.

Schließlich bekräftigte Martínez auch das bereits bestehende Verbot für neue Hostels. Gleichzeitig kündigte er an, bestehende Einrichtungen zu überprüfen, die in den acht Jahren unter der linken Stadtregierung zwischen 2015 und 2023 genehmigt worden waren. Dabei handele es sich häufig um „Jugendherbergen im Namen, aber Billighotels in der Praxis“, so der Bürgermeister. Alle derzeit geöffneten Hostels sollen nun kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich dem ursprünglich genehmigten Zweck dienen.

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