Nach Systemausfall: Vergabe für begehrte Ferienvermietungs-Lizenzen offiziell für ungültig erklärt
Bei dem Verfahren war es Anfang September zu technischen Problemen gekommen. Tausende Interessenten hatten sich um die heiß begehrten Lizenzen beworben

Eine Ferienwohnung auf Mallorca. / DM
Fast zwei Monate nach dem erneuten Scheitern des Vergabeverfahrens für 654 Lizenzen zur Ferienvermietung, die der Inselrat von Mallorca zur Verfügung stellen wollte, hat die Behörde das Verfahren nun offiziell für ungültig erklärt.
Am Montag (27.10.) wurden die Interessenten, die bereits an der ersten Vergaberunde Anfang September teilgenommen hatten, über die Annullierung informiert. Damals war das Verfahren aufgrund eines Systemausfalls vollständig zusammengebrochen.
Zuteilung nach Eingang der Unterlagen nicht möglich
Es war abzusehen, dass dem Inselrat keine andere Wahl blieb, als das Verfahren erneut zu annullieren – nachdem am 1. September der erste Versuch abgebrochen und am 2. September erneut angesetzt wurde.
Die damals vorgesehene Regelung, dass die Reihenfolge der Antragseingänge auch die Reihenfolge der Zuteilung bestimmen würde, ließ sich aufgrund des Zusammenbruchs des IT-Systems und Fehlern bei der Einreichung von Unterlagen nicht mehr umsetzen. Dadurch wurde das Gleichbehandlungsprinzip der Antragsteller verletzt.
Offiziell wird dies den Betroffenen jedoch erst jetzt mitgeteilt. In der übermittelten Entscheidung heißt es nun, dass das Verfahren ein drittes Mal gestartet werde.
Gereizte Stimmung in der Tourismusbranche
Die Stimmung bei den Ferienvermietern ist angespannt. Die Rede ist von einem „desaströsen Fehlschlag und mangelhafter Verwaltung“ aufgrund der wiederholten technischen Ausfälle und des schlechten Managements durch den verantwortlichen Inselrat.
Auch von der Opposition hagelte es Kritik, zumal bereits im September – ursprünglich war die Ausschreibung für Juli vorgesehen – ein weiteres Verfahren zur Vergabe von 500 Gästebetten für Hotels in denkmalgeschützten Gebäuden aufgrund eines anderen IT-Fehlers wiederholt werden musste.
In der am 24. Oktober unterzeichneten Resolution erklärt der Tourismusdezernent José Marcial Rodríguez nun die „Unmöglichkeit, das Vergabeverfahren für Gästebetten in Ferienwohnungen durchzuführen“. Es war die erste von insgesamt drei geplanten Runden (weitere sollen im Januar und Mai 2026 folgen).
Eine Kette von Pannen
In der Mitteilung wird auch der Ablauf der technischen Pannen dokumentiert: Am 1. September um 8.45 Uhr meldete die Informatikabteilung des Inselrats, dass das spanienweite System zur digitalen Identifizierung (Cl@ve) ausgefallen war. Dadurch war eine gleichberechtigte Teilnahme aller Antragsteller an dem Verfahren nicht möglich.
Es wurde daher auf den 2. September um 9 Uhr verschoben. Laut Angaben aus dem Inselrat lagen am 1. September keine gültigen Anträge vor.
Am 2. September startete das Verfahren zunächst problemlos, doch schon wenige Minuten nach Beginn häuften sich telefonische Beschwerden, dass eine registrierte Übermittlung von Unterlagen nicht möglich sei. Der Systemausfall trat erneut auf – erst nach 9.40 Uhr konnte wieder mit der Bearbeitung begonnen werden.
Der Betreiber der Plattform erklärte am 17. September, dass der Systemzusammenbruch auf die hohe Anzahl gleichzeitiger Zugriffe zurückzuführen sei.
Offene Kritik und rechtliche Schritte angekündigt
Der Unmut bei den Ferienvermietern ist deutlich spürbar. Mehrere Betroffene haben bereits angekündigt, Rechtsmittel einzulegen – sowohl diejenigen, deren Antrag bereits registriert wurde und nun annulliert wird, als auch jene, die sich durch die Verzögerungen benachteiligt fühlen. /jk
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