Es ist ein Problem, mit dem wohl viele Urlauber und Residenten auf Mallorca schon mal zu kämpfen hatten: Man kommt vom Strand und will sich die hartnäckigen Sandkörner von den Beinen spülen, aber der Wasserdruck reicht gerade mal dafür aus, dass das Wasser aus dem Duschkopf tröpfelt. Auch das Haarewaschen zieht sich, und es dauert, bis der letzte Rest Seife vom Kopf gewaschen ist. Eine Pumpe kann Abhilfe schaffen. „Sie ist zwar nicht verboten, aber unethisch“, sagt Blai Genovart vom Fachgeschäft Puigcercós in Palma. Denn das Wasser wird gewissermaßen von den Nachbarn genommen.

„Das Problem lässt sich nicht eingrenzen. Es ist von Ort zu Ort, von Straße zu Straße unterschiedlich“, so Genovart über zu niedrigen Druck. Besonders betroffen sind Anwohner in mehrstöckigen Gebäuden, die in den oberen Etagen wohnen. „In den meisten Fällen stehen Wassertanks auf dem Dach, die die Versorgung sicherstellen“, so der Experte. Von dort wird mittels Schwerkraft das Wasser in die Wohnungen geleitet. „Für einen vernünftigen Wasserdruck müssen gut 20 Meter zwischen Wohnung und den Tanks liegen. Bei den oberen Stockwerken ist das nicht der Fall.“

Das kostet die Pumpe für die Wohnung

Mit einer Pumpe kann nachgeholfen werden. „Das Standardmodell – die Jolly Pump – kostet 209 Euro und sorgt für zusätzliche 1,25 Bar.“ Das Gerät wird an den Hauptwasseranschluss der Wohnung angeschlossen. „Wer nicht völlig ungeschickt ist, bekommt das alleine hin. Zur Not gibt es auf Youtube Anleitungen.“ Die Pumpe saugt jedes Mal an der Leitung, wenn ein Wasserhahn geöffnet wird. „Zudem stoppt sie, wenn es mal kein Wasser gibt. Das ist wichtig, denn früher sind die Pumpen oft durchgebrannt.“ Zu rechnen ist mit einer Lautstärke von 69 Dezibel.

Mit der Eigentümergemeinschaft absprechen

Die Nachbarn im selben Haus haben allerdings das Nachsehen, wenn mit Pumpkraft geduscht wird. Die anliegenden Gebäude sind in der Regel nicht betroffen. Problematisch könnte es insbesondere werden, wenn alle Haushalte eine Pumpe haben und die Wassertanks zu Stoßzeiten die Nachfrage nicht stemmen. Dann wäre es besser, wenn sich die Eigentümergemeinschaft abspricht und für ein zentrales Pumpsystem entscheidet. „Das wird im Erdgeschoss installiert und drückt das Wasser von unten nach oben. Für fünf Stockwerke mit je zwei Wohnungen kostet das 2.300 Euro.“ Unter Umständen kann in den unteren Stockwerken dann der Druck zu hoch sein.