Mallorca Zeitung

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So kommen Sie auf Mallorca an Miethilfen

Wer auf den Inseln Anrecht auf Zuschüsse hat und wie sie beantragt werden

Zur Miete auf Mallorca zu wohnen ist schon seit Jahren teuer. NELE BENDGENS

Die Mietpreise auf Mallorca steigen weiter und weiter. Laut den aktuellen Zahlen des Immobilienportals idealista sind die Angebotspreise für Mietwohnungen im Oktober auf den Inseln um 14,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat nach oben geschossen. Der durchschnittliche Preis für einen Quadratmeter Wohnfläche liegt inzwischen bei 13,50 Euro. Selbst für viele Normalverdiener wird es immer schwieriger, die monatliche Miete zu bezahlen. Menschen mit weniger Geld können sich vielfach gar keine Wohnung mehr leisten.

Für sie hat die Balearen-Regierung nun die Miethilfen für das zu Ende gehende Jahr aufgelegt. Seit Dienstag (15.11.) können sich Bedürftige um die Zuschüsse der Balearen bewerben. Die erfreulichste Neuerung in diesem Jahr: Der Maximalsatz für die Unterstützung wurde von 40 auf 50 Prozent aufgestockt. Das erklärte der zuständige Wohnungsminister Josep Marí bei der Vorstellung der Miethilfen.

8,73 Millionen Euro an Unterstützung

Insgesamt stehen in diesem Jahr 8,73 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 6,53 Millionen Euro aus dem Wohnungsplan 2022–2025 der Madrider Zentralregierung stammen. Die restlichen 2,2 Millionen Euro werden aus Mitteln der Balearen-Regierung zugeschossen. Daneben gibt es noch 4,8 Millionen Euro für Menschen unter 25 Jahren, die sich keine Mietwohnung leisten können.

In diesem Jahr gebe es 49 Prozent mehr Geld für die Mietzuschüsse als im Jahr 2021, erklärte Minister Marí. Seit 2015 sei das Budget der Hilfen verneunfacht worden und erreiche inzwischen 5.000 Familien auf den Inseln.

Die Bedingungen

Wer sich nun um Zuschüsse bewerben will, der kann das noch bis zum 15. Dezember tun. Wer die Hilfen beantragt, hat noch einmal 15 Tage Zeit, um die nötigen Unterlagen herbeizuschaffen. Voraussetzung für die Miethilfe ist, dass es sich bei der Mietwohnung um den Hauptwohnsitz handelt. Dieser muss zwingend auf den Balearen liegen.

Außerdem muss ein schriftlicher Mietvertrag vorliegen. Ferner darf die Miete für die Immobilie monatlich 900 Euro nicht übersteigen. Bislang haben lediglich junge Menschen unter 35 und Senioren ab 65 Jahren die Hälfte der Miete als Zuschuss bekommen, für alle anderen gab es maximal 40 Prozent. Ab diesem Jahr gilt die 50-Prozent-Regelung für alle Bewerberinnen und Bewerber.

Mietschulden sind Ausschlusskriterium

Um die Miethilfen kann sich lediglich der Inhaber des Mietvertrags bewerben. Darüber hinaus dürfen zum Zeitpunkt des Antrags keine Mietschulden vorhanden sein. Die Mietzahlungen müssen außerdem per Banküberweisung, Dauerauftrag oder Einzahlung auf ein Bankkonto eingehen. Die Inhaber des Mietvertrags müssen EU-Bürger oder Schweizer sein, Nicht-EU-Bürger müssen eine Aufenthaltsgenehmigung in Spanien vorweisen.

Die Antragsteller dürfen auch nicht Eigentümer oder Nießbraucher einer Immobilie in Spanien sein, außer es handelt sich lediglich um den durch eine Erbschaft zustande gekommenen Anteil an einer Immobilie oder der Zugang zu ihr ist aus nachweisbaren Gründen verwehrt. Antragsteller dürfen auch nicht direkte Familienangehörige oder Geschäftspartner des Eigentümers der Mietwohnung sein.

So beantragt man die Hilfen

Maximal gibt es im Jahr 3.000 Euro an Zuschüssen pro Haushalt. Seit diesem Jahr können die Anträge auf die Miethilfen nur noch digital gestellt werden. Dafür müssen Interessierte auf die Website ajudeslloguer.caib.es gehen (auf Spanisch und Katalanisch abrufbar). Unter dem Link „Solicitudes aquí“ kommt man auf eine andere Seite, auf der die Beantragung abgewickelt wird. Unter dem Reiter „Trámites“ öffnet sich ein langer Text mit den Bedingungen und den vorzulegenden Dokumenten. Ganz am Ende geht es zum digitalen Antrag (Acceso al trámite telemático).

Die Umstellung auf den rein digitalen Weg sei nötig gewesen, um die Auszahlung der Hilfen zu beschleunigen, heißt es bei der Regierung. Diese sollen laut der Balearen-Regierung nun im ersten Quartal 2023 ausgezahlt werden. Wer keinen Zugang zum Internet hat und das nachweisen kann, der kann sich auch eine cita previa in der Generaldirektion für Wohnungsbau und bei der Sozialwohnungsgesellschaft IBAVI geben lassen. Dieser Termin kann unter den Telefonnummern 012 oder 900 780 000 beantragt werden.

Windhund-Prinzip

Die Anträge werden – sofern korrekt und vollständig ausgefüllt – streng chronologisch bearbeitet: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Voraussetzung für die Zuschüsse ist, dass die jährlichen Einnahmen des Haushalts nicht mehr als 24.318 Euro betragen dürfen. Wenn es sich um eine sogenannte família numerosa handelt, also eine Familie mit drei und vier Kindern oder eine Familie, in der Menschen mit Behinderung leben, steigt die maximale Einkommensgrenze auf 32.425 Euro. Im Falle einer Großfamilie ab fünf Kindern und Menschen mit einer anerkannten mindestens 33-prozentigen Behinderung, darf das Jahreseinkommen bei höchstens 40.531 Euro liegen. Antragsteller dürfen nicht in den Genuss von Miethilfen anderer staatlicher oder kommunaler Einrichtungen kommen.

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