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Zum Nachlesen: So lief Tag 5 im Prozess gegen Frank Hanebuth und die Hells Angels

Zum Nachlesen: So lief Tag 5 im Prozess gegen Frank Hanebuth und die Hells AngelsJohannes Krayer

Nach einer Woche Pause ist am Montag (6.2.) der Prozess gegen mehrere mutmaßliche Mitglieder der Rockerbande Hells Angels auf Mallorca sowie Frank Hanebuth, einen der einflussreichsten Hells Angels in Europa, wieder aufgenommen worden. Um 10 Uhr trafen sich die noch übrigen Angeklagten, darunter Hanebuth und seine mutmaßliche rechte Hand auf Mallorca, A. Y. wieder mit ihren Anwälten, dem Staatsanwalt und den Richterinnen und Richtern in Saal 2 des Nationalen Gerichtshofs in San Fernando de Henares vor den Toren von Madrid. Zu Wort kamen die Angeklagten am fünften Verhandlungstag allerdings nicht. Alles stand im Zeichen weiterer Zeugenaussagen.

Wie der fünfte Verhandlungstag im Detail verlief, können Sie hier nachlesen:

Nach längerer Unklarheit, ob und wie aufgezeichnete Zeugenaussagen zugelassen werden können oder nicht, erklärt die Vorsitzende Richterin, dass sich das Tribunal dazu am Dienstag äußern wird. Damit ist der Verhandlungstag beendet.

Seit Minuten geht es nun darum, wer wann aussagt. Die vier Ortspolizisten, die in Palma gemeinsam mit drei anderen Zeugen warten, werden wieder heimgeschickt. Sie sollen am Donnerstag wieder erscheinen. Klar ist momentan nur, dass die Verhandlung am Freitag enden soll.

Es gibt Uneinigkeit über das weitere Vorgehen, wer aussagen soll und in welcher Reihenfolge.

Jetzt sitzt der andere Guardia Civil auf dem Stuhl, zugeschaltet aus Palma. Erneut stellt Anwalt Ospina die Fragen. Er sei mit seinem Chef J.F.V. zum Essen gegangen. Dieser habe ihn eingeladen, aber sonst keinerlei Geld erhalten oder irgendwelche Aufgaben ausgeführt. Außer dort zu essen, habe er nichts weiter getan.

Der Guardia Civil sagt weiter aus, er habe keinerlei offiziellen Auftrag gehabt. Er habe sich weder als Guardia Civil ausgewiesen, noch in irgendeiner Form Personenschutz ausgeführt.

Jetzt ist einer der Guardia Civiles dran, der gemeinsam mit J.F.V. und einem weiteren Kollegen zu einem Treffen mit dem Berater der Hafenbehörde A.R. gekommen war, um A.R. zu schützen. Er habe davon aber nichts gewusst, sondern sei von J.F.V. zum Essen eingeladen worden.

Die Frau berichtet noch von einem Mann, der in ihrem Haus nach ihrem Mann gesucht haben soll. Er soll einen türkischen Namen gehabt haben. Sie habe große Angst gehabt, weil dieser Mann offenbar Geld von ihrem Mann verlangt haben soll. Die Befragung ist beendet. Die Verteidigung hat keine Fragen.

Die Frau resümiert noch einmal ihre Anzeige, die sie im August 2012 bei der Polizei auf Mallorca gemacht hatte. Es seien eigenartige Dinge passiert in der Zeit, in der ihr Ehemann mit M.F. zu tun gehabt habe. Steine seien in ihre Fenster geflogen, die Autoreifen seien immer wieder zerstochen worden, private Gespräche zwischen ihrem Mann und ihr seien abgehört worden. Der Staatsanwalt fragt nach möglichen Schulden, die ihr Mann bei M.F. oder anderen gehabt haben könnte.

Nun ist eine andere Frau an der Reihe, die angeblich nicht weiß, worum es geht. Sie kennt den Angeklagten M.F. durch ihren Mann. Sie habe aber immer versucht, den Kontakt zu F. zu vermeiden. Auch den Angeklagten R.T. kenne sie. Das sei aber alles acht, neun, zehn Jahre hergewesen.

Die Frau sagt aus, während ihrer Zeit auf Mallorca in einem Restaurant an der Playa de Palma gearbeitet zu haben. Nun ist die Anwältin Mar Vega an der Reihe. Sie vertritt A.Y. und befragt nun die Frau. Diese sagt aus, dass sie nie zur Prostitution gezwungen worden. Sie habe die Insel freiwillig verlassen, weil sie nicht mit ihrem Vater zurechtgekommen sei. Die Befragung ist beendet. Die junge Frau war im Prinzip eine Zeugin in einem wichtigen mutmaßlichen Delikt. Sie soll von A.Y. zur Prostitution gezwungen worden sein. So hatte das ihr Vater bei der Polizei angezeigt.

Jetzt steht die Verbindung. Die Zeugin wird gefragt, welche der Angeklagten sie kennt. A.Y. habe sie ein paar Mal getroffen, sei mit ihm beim Abendessen gewesen. Bei der Zeugin handelt es sich um eine Frau, die mutmaßlich zeitweise eine Lebensgefährtin von A.Y. gewesen sein soll. Ihr Vater hatte bei der Polizei eine Anzeige gestellt, dass seine Tochter von A.Y. zur Prostitution gezwungen worden sei. Das Verhältnis zu ihrem Vater sei schlecht gewesen, gibt die Frau zu Protokoll.

Staatsanwalt José Grinda übernimmt die Befragung. Der Videoanruf mit der Zeugin, die persönlich nicht anwesend ist, misslingt.

Die Verhandlung geht mit einer Zeugenbefragung weiter. Jetzt ist eine Frau an der Reihe.

Die Befragung ist beendet, der leitende Guardia Civil-Beamte darf gehen. Die Verhandlung wird für zehn Minuten unterbrochen.

Nun geht es um die angeblich von C.V. gestoppte Anzeige gegen A.Y. und die mutmaßliche Zusammenarbeit des Ortspolizisten mit den Hells Angels. Der Guardia Civil kann keine weiteren Anhaltspunkte beitragen außer den abgehörten Telefonaten.

Jetzt befragt der Anwalt des Ortspolizisten C. V. den Guardia Civil über die Verbindungen seines Mandanten zur Guardia Civil und den Ermittlungen.

Nach einer Stunde beendet Anwalt Ospina seine Befragung.