Tierschützer kritisieren illegalen Hundehandel
90 Prozent der verkauften Tiere auf Mallorca sollen unrechtmäßigen Ursprungs sein
Die Hundeschutz-Vereinigung Sociedad Canina de Balears hat einen massiven illegalen Hundehandel auf Mallorca kritisiert. 90 Prozent aller Hunde, die auf Mallorca verkauft würden, seien unrechtmäßigen Ursprungs. Die Tiere stammten oftmals aus Ungarn oder Slowenien, würden in Spanien aufgepäppelt, mit einem falschen spanischen Abstammungsnachweis versehen und als Rassehunde verkauft, so Vorsitzender Francisco Ruiz.
Die Fälschung fliege meist auf, wenn die Besitzer mit ihren Hunden an Wettbewerben teilnehmen und dafür die Abstammung überprüft werde. Viele Hundehalter entschieden daraufhin, ihre Tiere ins Auffanglager Son Reus abzuschieben.
Ruiz kritisiert, dass die Tiere in Lastwagen des Nachts nach Spanien gebracht würden, wobei oft nur 20 Prozent der Welpen überlebten. Zusammen mit der Guardia Civil habe man etwa in der Gegend von Sóller an der Nordküste von Mallorca ein illegales Hundelager mit 400 Tieren entdeckt. Für einen wenige Monate alten Rassehund würden zwischen 150 und 2.500 Euro gezahlt. Am beliebtesten seien deutsche Schäferhunde, Labrador oder Huskys. Ruiz beklagt, dass die Zuständigkeiten in Spanien nicht klar genug geregelt seien und deswegen Kontrollen sich als wenig effektiv erwiesen.
Die Vereinigung will nun vorschlagen, DNA-Proben von Hunden bei der Ankunft im Hafen oder Flughafen auf Mallorca zu nehmen. Zudem sollten Tiere lieber auf der Insel aufgezogen werden statt sie zu importieren. Das wäre auch eine alternative Betätigung für Landwirte.
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