Frau bekommt Vorsorgetermin sieben Jahre nach Krebstod
Das Gesundheitsministerium hat eine längst Verstorbene zur Mammographie zitiert
Gerade eben hat Ministerpräsident José Ramón Bauzá dem balearischen Gesundheitssystem bei seiner Jahresbilanz im Parlament "Effektivität" und "Leistungsfähigkeit" attestiert - und dann das: Das Gesundheitsministerium lud im Rahmen eines Vorsorgeprogramms zur frühzeitigen Erkennung von Brustkrebs eine Mallorquinerin ins Krankenhaus nach Manacor ein. Wahrnehmen wird die Frau den Termin allerdings nicht können: Sie ist bereits vor sieben Jahren im Alter von 50 Jahren an Krebs - sie hatte einen Tumor in der Lunge - gestorben.
Das Schreiben war mit dem Namen der Frau versehen und an ihren früheren Wohnort in Felanitx adressiert. Entgegengenommen hat es die Mutter der Toten, die ebenso empört war wie der Rest der Familie. Für Entsetzen sorgte bei den Hinterbliebenen zum einen der Slogan der Kampagne "Vorsorge ist lebensnotwendig".
Zum anderen können sie nicht nachvollziehen, wie es zu der Datenpanne kommen konnte, da die Frau doch im mittlerweile geschlossenen Krankenhaus Son Dureta in Palma verstarb, das ebenfalls der öffentlichen Gesundheitsbehörde IB Salut unterstand, die nun das Vorsorgeprogramm koordiniert. Die Familie erwägt nun, juristisch gegen den geschmacklosen Fehltritt der Behörde vorzugehen.
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